Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Therapieangebote

Wir haben ein ganzheitliches Krankheitsverständnis. In Diagnostik und Therapie geht es um die komplexen seelisch-körperlichen und körperlich-seelischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Psychische Erkrankungen lassen sich nicht auf ein Organ oder ein Organsystem, etwa das Gehirn, reduzieren. Sie betreffen den ganzen Menschen, in allen Facetten seiner körperlichen, seelischen und sozialen Existenz.
Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist eine warmherzige, von Akzeptanz und Verständnis geprägte Atmosphäre und ein respektvoller Umgang miteinander. In gegenseitigem Ver- und Zutrauen können Änderungen herbeigeführt werden.
Grundlage unserer Behandlung ist eine akzeptierende und verständnisvolle Haltung gegenüber unseren Patient*innen.
Das Therapieangebot erstreckt sich auf mehreren Ebenen, kann in Form von Einzel- oder Gruppenkontakten stattfinden und wird an die individuellen Fortschritte der Patient*innen angepasst. Im Therapieprozess wird der/die Patient/in auf körperlicher und mentaler Ebene in seiner Selbstständigkeit und Handlungskompetenz gefördert und gestärkt.


Dies wird durch angepasste Therapieformen ermöglicht:


•    Psychotherapie (verhaltenstherapeutisch, tiefenpsychologisch und systemisch) als Einzel-, Familien oder Gruppentherapie
•    Pharmakotherapie
•    Psychoedukative Gruppenprogramme (z. B. bei Depressionen, Psychosen oder bei Angst)
•    Entspannungsverfahren Verfahren (z. B. Muskelrelaxation, autogenes Training, Hypnose, Ohrakupunktur, Aromapflege)
•    Nonverbale Methoden wie Kunst-, Tanz-, Ergo-, Musiktherapie, Motopädie, Sport- und Bewegungstherapie
•    Angehörigengruppen
•    Beratung durch Genesungsbegleiter
•    tiergestützte Angebote (z. B. Spaziergänge mit Alpakas)

Ergotherapie

Ziel der Ergotherapie ist es Patient*innen zu unterstützen, alltagsrelevante Betätigungen zu finden und sie für sich zufriedenstellend auszuführen. Die Intervention unterstützt die Teilhabe am täglichen Leben und nimmt dabei drei wichtige Bereiche in den Fokus:
- Einbeziehung der Umwelt (berufliches, häusliches, soziales Umfeld)
- Stärkung der Persönlichkeit (Erfolgserlebnisse, Selbstwirksamkeit)
- Unterstützung bei bedeutungsvollen Betätigungen
Neben individueller Beratung bieten wir z.B. folgende Gruppen an: Gartentherapie, Selbstfürsorgegruppe, Kreativgruppen, Hirnleistungstraining und viele andere.

Genesungsbegleitung

Recovery-Gruppe der EX-IN-Genesungsbegleiterinnen

Als Genesungsbegleiterinnen haben wir unsere eigene Krisen- und Erkrankungsgeschichte nachhaltig bewältigt bzw. uns erfolgreich stabilisiert.
Welche Aspekte uns auf unseren Genesungswegen ganz besonders geholfen haben, und welche wir zur Aufrechterhaltung der Stabilität als besonders wichtig erachten, haben wir für Sie in unserer Recovery-Gruppe in 10 voneinander unabhängigen Modulen zusammengestellt.
Wir gehen darüber miteinander ins Gespräch und tauschen uns gemeinsam mit Ihnen aus, denn jeder Genesungsweg ist anders. In jedem Modul erhalten Sie außerdem Unterlagen für den persönlichen Gebrauch.

Kunsttherapie

In unseren kunsttherapeutischen Ateliers können Sie unter Anleitung verschiedene Techniken ausprobieren, wie Zeichnung, Malerei, Collage oder plastisches Gestalten mit Ton.
Wir begleiten Sie darin, zu ihren Themen und Bedürfnissen einen eigenen Ausdruck zu finden.
Dabei geht es nicht um ein perfektes Ergebnis. Vorkenntnisse im Malen und Zeichnen sind nicht nötig .Wir freuen uns über Ihre Bereitschaft, neue Erfahrungen zu machen und kommen gerne mit Ihnen über das Gestaltete ins Gespräch.

Musiktherapie

In der Musiktherapie haben Patient*innen die Möglichkeit, sich in der freien Improvisation an leicht zu spielenden Instrumenten auszuprobieren, ohne in irgendeiner Form bewertet zu werden. Dazu bedarf es keinerlei musikalischer Vorkenntnisse. Durch die freie Improvisation in Gruppen- und auch Einzeltherapien ist es möglich, mit anderen in Kontakt zu gehen, einen Ausdruck zu finden für Unaussprechbares sowie in sich hineinzuhorchen und aus sich herauszukommen.
Im Anschluss einer jeden musikalischen Improvisation wird versucht, das Gespielte verbal zu reflektieren und zur aktuellen Lebenssituation in Beziehung zu setzen.


Sport- und Bewegungstherapie

In unserer Sport -und Bewegungstherapie geht es in erster Linie um das Zusammenspiel zwischen körperlicher Aktivierung und psychischen Wohlbefinden, sowie um das Wiederentdecken und die Förderung individueller Ressourcen und Fähigkeiten.
Neben ausdauerorientierten Methoden führen wir vielfältige Körper- und Bewegungsarbeit in spielerisch orientierten  Einzel- und Gruppenaktivitäten durch.


Systemische Therapie

„Die Menschen machen ihre Geschichte nicht aus freien Stücken, aber sie machen sie selbst“.
(Rosa Luxemburg)


Zu diesen „nicht (…) freien Stücken“ zählt all das, was immer um uns herum war und ist: Familie, Sozialkontakte, Gesellschaft.
Nach der Systemischen Therapie werden Störungen insbesondere durch die Interaktion
zwischen dem Individuum und seiner Umgebung aufrechterhalten, weshalb die Therapie auf
die Veränderung und Verbesserung dieser Interaktion zielt und dabei ein besonderer Fokus
auf Ressourcen gelegt wird, um im Sinne einer Lösungsorientierung im „hin zu“ und nicht
„weg von“ zu denken und zu arbeiten.


Tanztherapie

Tanztherapie ist ein körper- und bewegungsorientiertes psychotherapeutisches Verfahren und ist tiefenpsychologisch fundiert. Sie nutzt das Medium Tanz und dessen Grundlage: die Bewegung. Dadurch können  Zusammenhänge zwischen Körper, Gefühlen und Gedanken erfahrbar werden.
Ausgehend von den Ressourcen dient die Tanztherapie dem individuellen Ausdruck, dem Verstehen und Verarbeiten von Gefühlen und Beziehungen. Die Tanztherapie bezieht - neben den Methoden und Techniken der körperorientierten Verfahren - das therapeutische Gespräch mit ein.

 

 

Hier finden Sie den Mitschnitt eines Beitrags von Radio Lippewelle vom 22. September 2021 anlässlich einer Abendvorlesung. Es geht um das Krankheitsbild der Depression. Interview Prof. Dr. Sieberer

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Psychische Erkrankungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt sind ein Tabuthema: Depression und Medikamente scheinen so gar nicht zum jungen Mutterglück zu passen. Oberarzt Dr. Marc Stefaniak hat zu diesem Thema einiges in der Online-Patientensprechstunde des EVK beisteuern können. Er sagt: (Werdende) Mütter sind nicht alleingelassen, ihnen wird mit Rat und Tat geholfen. Hier können Sie die gesamte Online-Sprechstunde nach-sehen.