Orthopädisch-traumatologisches Zentrum (OTZ)

Leitung: Chefärztin Dr. med. Tanja Kostuj

Das Orthopädisch-Traumatologische Zentrum (OTZ) des St. Marien-Hospitals Hamm vereint mehrere Disziplinen miteinander: die Orthopädie, die Orthopädische Chirurgie, die Unfallchirurgie, die Handchirurgie und die Wiederherstellungschirurgie. Unser interdisziplinäres Team behandelt somit alle Erkrankungen des Bewegungsapparats. Im OTZ bieten wir die gesamte Bandbreite an operativen und nicht-operativen Verfahren an, die zum Teil auch ambulant durchgeführt werden können.

Die Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie ist als regionales Traumazentrum zertifiziert und für das Verletztenartenverfahren der Berufsgenossenschaft zugelassen. Sie verfügt neben der täglich 24-Stunden geöffneten Notfallambulanz über eine zusätzliche BG-Ambulanz. Außerdem werden regelmäßige und bedarfsorientierte Sprechstunden angeboten.

Die Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie hat sich außerdem als zertifiziertes Endoprothesen-Zentrum auf die Anwendung von künstlichem Gelenkersatz spezialisiert.

 

 

Unser Leistungsspektrum

Wirbelsäulenzentrum

Konservativ vor interventionell: Wir schöpfen zunächst alle konservativen Therapien aus, bevor wir eine Operation in Betracht ziehen. Das gilt auch für Wirbelsäulenerkrankungen, auf deren Behandlung wir spezialisiert sind. Ob Manuelle Therapie, Osteopathie oder akute Erkrankungen, die einer sofortigen Operation bedürfen – wir können alle Rückenpatienten schnell und optimal versorgen. Diese differenzierte Behandlung ist in der Umgebung einzigartig. 

Rückenschmerz ist seit vielen Jahren eine Volkskrankheit. Wir bieten das gesamte Therapiespektrum für die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule an, und behandeln alle Krankheitsbilder im Bereich der Wirbelsäule:

Krankheitsbilder im Wirbelsäulenzentrum
Wir behandeln alle Krankheitsbilder, die im Bereich der Wirbelsäule auftreten können. Dazu gehören:

  • Akute oder chronische Rückenschmerzen, auch ausstrahlende Schmerzen in Arme und Beine sowie die chronische Schmerzkrankheit
  • Verschleiß (Degeneration): Vor allem Bandscheibenschäden, ein zu enger Wirbelkanal (Spinalkanalstenose), Instabilität oder Wirbelgleiten (Spondylolisthesis), Facettengelenkarthrose (Spondylarthrose)
  • Querschnittssyndrom am Ende des Rückenmarks (Cauda-equina-Syndrom)
  • Angeborene oder erworbene Fehlbildungen (Deformitäten), zum Beispiel Wirbelsäulenverkrümmungen (Skoliose oder Kyphose)
  • Tumore und Metastasen
  • Infektionen der Bandscheibe und Wirbelkörper (Spondylodiszitis); durchgebrochene Abszesse in den Wirbelkanal oder Bauchraum
  • Rheuma und rheumatische Veränderungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule (Morbus Bechterew)
  • Muskulärer Schiefhals (Torticollis)
  • Erkrankungen und Verletzungen der Rippen
  • Traumata (Verletzungen, Wirbelkörperbrüche)


Hervorzuheben ist, dass wir auch Kinder und Jugendliche behandeln. Hier sehen wir zumeist folgende Erkrankungen:

  • Formveränderungen der Wirbelsäule, etwa durch Skoliose oder Hyperkyphose
  • Angeborene Wachstumsstörungen
  • Verletzungen und Entzündungen
  • Tumore


Therapien

  • Konservative Therapien: Das sind nicht-operative Maßnahmen, etwa der Einsatz von Schmerzmitteln, Physiotherapie, Manueller Therapie oder auch Osteopathie. Hier geht es darum, Gelenk- und Wirbelblockierungen oder Verspannungen zu lösen und die Wirbelsäule zu stabilisieren. Patienten, die aufgrund ihrer Wirbelsäulenprobleme ein Korsett tragen müssen, können wir ebenfalls adäquat betreuen. In den Bereich der konservativen Methoden fallen weiterhin Entspannungstechniken sowie Wärme- und Kältebehandlungen.
  • Die interventionelle orthopädische Schmerztherapie als wichtiger Baustein zwischen konservativen und operativen Methoden: Hierbei setzen wir sehr kleine Katheter, elektrische Sonden, die Radiofrequenztherapie und auch das Verfahren „Spinal Cord Stimulation“ ein. Diese letztgenannte minimal-invasive Behandlung reduziert die Schmerzen und steigert die Mobilität des Patienten – ganz ohne Medikamente. Nach erfolgreicher Stimulation der Schmerzstelle durch eine Elektrode wird ein Schmerzschrittmacher in der Nähe des Rückenmarks implantiert. Mit der interventionellen orthopädischen Schmerztherapie schließen wir die Lücke zwischen der ambulanten Injektionsbehandlung (Spritzen), Physiotherapie, Krankengymnastik und den offenen operativen Verfahren.
  • Darüber hinaus bieten wir auch vollendoskopische Operationen an, zum Beispiel bei Bandscheibenvorfällen oder bei einer Spinalkanalstenose. Diese minimal-invasive Technik ist schonender als eine offene Operation.
  • Offene Operationen an Hals-, Brust-, Lendenwirbelsäule von vorne (Hals-Brust-Bauchraum) und von hinten (Rücken).


Bei Bandscheibenschäden ist nur in wenigen Fällen eine Operationen erforderlich. Die Behandlung zielt vorrangig darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Funktion bzw. den Zustand der Wirbelsäule dauerhaft zu verbessern.

In der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen kommen auch CT-gesteuerte Injektionen (Spritzen) zum Einsatz, etwa als Ergänzung zur speziellen Schmerztherapie.

Endoprothetikzentrum

Als zertifiziertes Endoprothetikzentrum setzen wir Kunstgelenke aller Art ein: Damit geben wir unseren Patienten ein großes Stück Lebensqualität zurück. Das St. Marien-Hospital Hamm wurde als erste Klinik in der Region von der Prüfgesellschaft endoCert zertifiziert. endoCert bescheinigte unserem Endoprothetikzentrum auf allen Ebenen einen hohen Standard. Besonders gelobt wurden die Infektionsprophylaxe unseres hygienebeauftragten Arztes und das konsequente MRSA-Management, insbesondere vor anstehenden Operationen. Wir werden jährlich durch unabhängige Institute auf Verfahrensabläufe, vor- und nachoperative Angebote, die Qualität der Operationen und Hygienevorschriften überprüft.

Die hohen Anforderungen an die Qualität der Versorgung, der Operateure und die Ergebnisqualität wurden von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik und des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie ebenfalls bestätigt.

Wann welches Kunstgelenk?


Der Gelenkersatz gilt als Meilenstein in der Medizin – sorgt er doch bei Patienten für große Erleichterung nach schmerzhaften Jahren und eingeschränkter Mobilität. Grund ist der Gelenkverschleiß (Arthrose), der im Alter zunimmt und unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Es gibt jedoch auch viele junge Menschen, die unter Arthrose leiden. Anfangs spüren die Patienten Schmerzen, wenn das Gelenk stark beansprucht wird. Schreitet die Arthrose weiter fort, können die Schmerzen zudem im Ruhezustand auftreten und die Gelenke schwellen an.

Ob der Einsatz eines Kunstgelenks tatsächlich infrage kommt, prüfen wir vorab sehr genau. Je nach Patient können auch konservative Methoden wie Krankengymnastik, Sport, medikamentöse Schmerztherapie  oder Gewichtsabnahme die Beschwerden lindern. Erst wenn diese Möglichkeiten nicht zum Erfolg führen, empfehlen wir ein Kunstgelenk.

Ganz gleich ob neues Knie-, Hüft-, Ellenbogen-, Schulter oder Sprunggelenk: Wir bieten alle Formen der Endoprothesen an. Bei der Operation achten wir auf möglichst gewebeschonende, minimal-invasive Zugänge zum Gelenk, sodass der Patient – im wahrsten Sinne des Wortes – schnell wieder auf die Beine kommt. Wir blicken auf viele Jahre Erfahrung mit unterschiedlichen Werkstoffen und Kombinationen zurück. Darum beraten wir jeden Patienten individuell dazu, welche Prothese für ihn am besten geeignet ist.

Im Bereich der Hüft- und Knieprothesen greifen wir auf mehrere Verfahren zurück und können bei Bedarf auch modulare Systeme anbieten. Während der Operation setzen wir eine Prothese aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Besonders oft kommen folgende Endoprothesen und Verfahren zum Einsatz:

  • Bei Arthrose der Hüftgelenke (Coxarthrose): Einsatz von modernen zementfreien und zementierten Hüftendoprothesen über einen minimal-invasiven Zugang
  • Bei Arthrose der Kniegelenke (Gonarthrose): Minimal-invasiver Einsatz von Schlittenprothesen und Oberflächenersatz; Individualprothesen und modular individuell zusammengesetzte Systeme
  • Arthrose der Schultergelenke (Omarthrose): Hemi- und Vollprothesen sowie inverse Kunstgelenke (Delta)
  • Prothesenaustausch-Operationen bei Lockerung und Knochenbruch

 

Sie planen, sich ein künstliches Gelenk einsetzen zu lassen? Mehrmals jährlich führen wir ein Orthopädie-Café durch: Bei Kaffee und Kuchen stehen unsere ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Kolleginnen und Kollegen nach einer fachlichen Einführung in die jeweiligen Gebiete (Krankheitsbild / Normal- und Intensivstation / Mobilisierung) für Ihre Fragen zur Verfügung. Wie genau läuft zum Beispiel das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks ab? Sehen Sie zu, wie die gesamte Operation live an einem lebensgroßen künstlichen Bein vorgeführt wird. Den genauen Termin der nächsten geplanten Veranstaltung erfahren Sie über die Zeitungen und auf der Startseite dieser Homepage.  




Prothesenschulung
Patienten mit einem neuen Kunstgelenk beginnen schon kurz nach dem Eingriff mit der Physiotherapie, um die Beweglichkeit des Gelenks, die Muskulatur und ihre Koordination zu trainieren. Hierbei steht ihnen unser Team mit speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten zur Seite. Die meisten Patienten können schon wenige Tage nach der OP wieder laufen und nach zwei Wochen leichte körperliche Arbeiten verrichten. Autofahren und Sport sind frühestens nach drei Monaten möglich. Auch wenn nach dem Eingriff kaum oder keine Beschwerden bestehen, sollten die Patienten bestimmte Verhaltensregeln beachten, damit das Kunstgelenk möglichst lange hält (zum Beispiel nicht schwer heben und in gesundem Maße Sport treiben).

Weitere Informationen zum Ablauf vor/nach der OP sowie zur anschließenden stationären oder ambulanten Rehabilitation finden Sie in den Broschüren zur Hüft- und Knie-Endoprothetik.

Sportorthopädie und Sporttraumatologie

Zu unseren Patienten zählen viele Freizeit- und Leistungssportler aus der gesamten Region. Im Orthopädisch-Traumatologischen Zentrum (OTZ) können wir Sportverletzungen aller Art behandeln:

  • Zerrung, Dehnung und Riss der Bänder am Fuß
  • Ermüdungsbrüche der Fußknochen
  • Kapsel- oder Bandverletzungen am Knie
  • Knorpelschäden im Kniegelenk und Entzündungen am Kniegelenk
  • Überlastungen und Verletzungen der Muskeln und Sehnen des Beins
  • Reizung der Schleimbeutel und Muskelsehnenansätze an Hüfte und Becken, Knie und Sprunggelenk
  • Überlastung und Verletzungen der Rotatorenmanschette der Schulter
  • Angeborene und erworbene Instabilität der Schulter und Verrenkungen
  • Einriss der Pfannrandlippe um die Gelenkfläche an der Schulter (Labrum glenoidale)
  • Überlastungen und Verletzungen der Muskeln und Sehnen des Arms
  • Tennis-Ellenbogen (Epikondylitis humeri radialis) und Golfer-Ellenbogen (Epikondylitis humeri ulnaris)
  • Schmerzen bei Überlastung der Rückenmuskulatur
  • Wirbelgleiten (Spondylolisthese) und Auflösung der Wirbelbögen bei Überlastung (Spondylolyse)

Gelenkspiegelungen
Gerade bei Sportverletzungen sind oftmals Gelenkspiegelungen (Arthroskopien) nötig. Mithilfe einer Arthroskopie können wir Gelenke untersuchen und gleichzeitig behandeln. Minimale Schnitte genügen, um die OP-Instrumente zum Ort der Verletzung zu bringen. Im OTZ führen wir Gelenkspiegelungen am Knie-, Schulter-, Ellenbogen-, Hand-, Hüft- und Sprunggelenk durch. Verletzungen am Meniskus, Kreuzbandrisse und Funktionsstörungen des Schultergelenks (zum Beispiel Einengung, Impingement) und Verschleiß (etwa defekte Rotatorenmanschette) können wir ebenso arthroskopisch behandeln. Auch die Entfernung der Gelenkschleimhaut und freier Gelenkkörper ist über die Schlüsselloch-Technik möglich.

Die meisten Gelenkspiegelungen nehmen wir ambulant vor. Bereits nach zwei bis drei Stunden können Sie als Patient das ambulante Operationszentrum wieder verlassen. Vor dem Termin findet ein ausführliches Beratungsgespräch statt. Auch nach dem Eingriff bieten wir Ihnen eine qualifizierte Nachsorge und Versorgung bei eventuell auftretenden Problemen. Weitere Informationen erhalten Sie in der Broschüre zur Gelenkspiegelung.

Auskünfte erteilt das Ambulante Operationszentrum:
Tel. 02381/18-2424
Zentralambulanz:
Tel. 02381/18-1610

Regionales Traumazentrum

Am St. Marien-Hospital können wir Schwerverletzten die bestmögliche Behandlung bieten. Wir sind Teil des Traumanetzwerks Ruhr und als regionales Traumazentrum zertifiziert (Trauma = Verletzung). Um dieses Zertifikat zu erhalten, müssen Krankenhäuser nach vorgegebenen, einheitlichen Qualitätsstandards bei der Versorgung von Schwerverletzten arbeiten.

Unser Team bestehend aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen und dem Pflegepersonal hält sich im sogenannten Schockraum an festgelegte Abläufe, die wir regelmäßig trainieren. Bei einem Notfall, in dem es auf jede Minute ankommt, weiß jeder genau, was zu ist und welche Aufgaben er übernimmt. Nur so kann eine reibungslose Zusammenarbeit zum Wohle unserer Patienten funktionieren.

Wir handeln nach dem Prinzip der kurzen Wege, sodass wir Patienten nach einem Unfall sehr schnell vom Krankenwagen in den Schockraum, zur Bildgebung und gegebenenfalls auch in den Operationssaal bringen können. Zudem steht eine klinikeigene Intensivstation zur Verfügung.

Ein weiterer Vorteil für unsere Patienten: In Kooperation mit den anderen Fachabteilungen unseres Hauses können wir relevante Vorerkrankungen, etwa am Herzen, direkt mitbehandeln. So ist bei älteren mehrfach erkrankten Patienten eine zuverlässige Versorgung möglich, ohne dass sie verlegt werden müssen: Denn diese Patienten haben oftmals nicht nur Brüche an verschiedenen Stellen, sondern auch weitere Erkrankungen, die wir neben der unfallchirurgischen Versorgung fachgerecht berücksichtigen müssen. Hier arbeiten wir sehr eng mit den Spezialisten für Altersmedizin (Geriatrie) in unserem Haus zusammen. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass die älteren Menschen wieder maximal mobil werden und in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können.

Verletzungsartenverfahren (VAV)
Das St. Marien-Hospital Hamm ist zum Verletzungsartenverfahren (VAV) der Berufsgenossenschaft zugelassen. Diese Einteilung richtet sich nach den Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung und sieht vor, dass Unfallpatienten mit bestimmten schweren Verletzungen in einem dafür zugelassenen Krankenhaus behandelt werden. In unserem Schockraum versorgen wir darüber pro Jahr 80 bis 100 Schwerverletzte.

Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie

Im Bereich der Schulter behandeln wir im OTZ vorrangig folgende Krankheitsbilder:

  • Schulter-Engpass-Sydnrom (Impingement): Schmerzhafte Verengung
  • Rotatorenmanschettenruptur: Sehnenriss
  • Schultersteife (adhäsive Kapsulitis)
  • Kalkschulter: Kalkablagerungen in der Schulter
  • Verrenkung (Luxation)
  • Instabilität
  • SLAP-Läsion: Verletzung an der Bizepssehne der Schulter (SLAP: superior labrum anterior posterior; so wird der genaue Ort der Verletzung in der Schulter bezeichnet)
  • AC-Gelenkinstabilität: Instabilität des Schultereckgelenks (Acromioclaviculargelenk, kurz AC): Klassische Sportverletzung an der Schulter
  • Omarthrose: Arthrose der Schultergelenke
  • Frakturendoprothesen: Künstliches Schultergelenk


Zu den Krankheitsbildern des Ellenbogens, die wir im OTZ behandeln, gehören der radiale und ulnare Ellenbogenschmerz (Epicondylitis, eine Erkrankung der Sehnen, auch als „Tennisarm“ bekannt) und das Sulcus-Ulnaris-Syndrom: Zu einem derartigen Nervenengpass-Syndrom kommt es sehr häufig, vielfach am Mittelhandnerv, aber auch am Ellennerv. Hier können wir den Nerv mithilfe eines speziell von uns angebotenen minimal-invasiven Verfahrens vom Druck durch das umgebende Gewebe entlasten.

Besonderer Fokus: Handchirurgie
Wir haben äußerst erfahrene Handchirurgen und damit eine hohe Expertise auf diesem Gebiet. Unseren Patienten mit Verletzungen oder Erkrankungen an der Hand können wir so alle Verfahren der Handchirurgie anbieten – mit Ausnahme von Transplantationen.

  • Zu den häufigen Behandlungen in der Handchirurgie zählen etwa Teilversteifungen der Hand bei Gelenkverschleiß oder die Umleitung von Sehnen bei verletzten Streckersehnen oder auch bei dauerhaften Nervenlähmungen, um die Bewegungsfunktionen wiederherzustellen.
  • Zu uns kommen auch Patienten mit schweren Verletzungen, bei denen alle Strukturen des Unterarms und der Hand gleichzeitig geschädigt sein können – Sehnen, Nerven, Gefäße und Knochen. Diese Strukturen können wir in standardisierter Reihenfolge wiederherstellen. Entscheidend ist, dass wir dabei mit mikrochirurgischen Techniken arbeiten, das heißt mit optischen Vergrößerungshilfen wie Lupenbrille und Mikroskop.
  • Außerdem beschäftigen wir uns mit der Chirurgie der degenerativ veränderten Hand: Wir behandeln Arthrosen (Gelenkverschleiß) an den Daumen- und Fingergelenken. Hier ist es manchmal nötig, einen verschlissenen Gelenkpartner zu entfernen und durch umliegendes Gewebe ersetzen, zum Beispiel an der Daumenwurzel. In seltenen Fällen müssen wir zu arthroplastischen Maßnahmen greifen und einen Gelenkersatz verpflanzen.
  • Sehr häufig behandeln wir die Dupuytren-Krankheit, auch Dupuytren'sche Erkrankung oder Dupuytren'sche Kontraktur genannt. Dabei krümmen sich die Finger gen Handfläche und können nicht mehr gestreckt werden. Diese Beschwerden gehen auf eine gutartige Erkrankung des Bindegewebes in der Hand zurück. Es bilden sich kleine Knoten in der Handinnenfläche und an den Fingern, sodass die Finger irgendwann nicht mehr gestreckt werden können. Die Erkrankung ist zwar nicht schmerzhaft, aber schränkt die Patienten deutlich ein. In den meisten Fällen operieren wir hier und können den Patienten damit wieder zu einer funktionierenden Hand verhelfen. Die Erkrankung ist jedoch nicht heilbar.
  • Ein weiteres Krankheitsbild in der Handchirurgie ist die chronische Polyarthritis (Rheuma), bei der die Gelenke entzündet sind.


In den Bereich der ambulanten Handchirurgie fällt die Behandlung

  • des Karpaltunnel-Syndroms (gereizter/geschädigter Nerv im Arm),
  • eines Ganglions (Überbein am Handgelenk),
  • von Sehnenscheidenverengungen,
  • von einer Verletzung der Ringbänder, die die Sehnen der Hand mit den Knochen verbinden.

Wichtig für die optimale Heilung ist die sorgfältige Pflege der Narbe. Es kann länger als ein Vierteljahr dauern, bis das neue Gewebe endgültig ausgebildet ist - lange also, nachdem Sie Ihre Hand wieder problemlos einsetzen können. Wir empfehlen Ihnen, sich auch nach der oberflächlichen Heilung sorgfältig um Ihre Hand zu kümmern. Hier finden Sie ein Merkblatt, das Ihnen die richtige Pflege erleichtert.

Wiederherstellungschirugie

Als weiteren Schwerpunkt im OTZ bieten wir die plastische Wiederherstellung von Oberflächendefekten der Haut an – insbesondere am Sprunggelenk, am Unterschenkel, am Arm und an der Hand. Wir arbeiten nur mit sogenannten gefäßgestielten Lappen: Das bedeutet, dass die bestehende Versorgung durch die Blutgefäße beim Transplantieren des Gewebes erhalten wird. Darüber hinaus gibt es Fälle, in denen ein freier Lappen transplantiert und die Blutgefäße am Zielort neu verbunden werden müssen. Für einen solchen Eingriff schicken wir unsere Patienten zu den kooperierenden Zentren für plastische Chirurgie nach Bochum oder Münster.

Ein Beispiel: Ein Dialysepatient hat einen Oberflächendefekt an der Achillessehne, der durch ein Druckgeschwür entstanden ist. Hier können wir nicht einfach nur Haut verpflanzen, sondern müssen einen gefäßgestielten Lappen einsetzen. In enger Zusammenarbeit mit unseren Gefäßärzten, den Angiologen, ermitteln wir vorab die vorhandenen Gefäße, die wir nutzen können, um einen Gewebetransfer am intakten Gefäßstiel vorzunehmen.

Diese Technik nutzen wir bei unfallbedingten Defekten, aber noch häufiger bei Gelenkinfekten oder Knochenentzündungen, nach denen oft große Gewebsdefekte zurückbleiben.

Konservative Orthopädie (Physiotherapie, Orthopädietechnik, Prothesengebrauchsschulung, Korsettversorgung)

Im OTZ betreuen wir unsere Patienten nicht nur von der medizinisch-pflegerischen Seite: Wir bieten alle Verfahren der Physiotherapie, Krankengymnastik und Ergotherapie an – und das im eigenen Haus. So gibt es auch gemeinsame Visiten, nach denen das Team in enger Absprache mit den Ärzten einen Behandlungsplan erstellt. Dadurch wird die Versorgungsqualität deutlich gesteigert. Weiterhin beraten wir unsere Patienten in Kooperation in allen Fragen zur Orthopädietechnik und Korsettversorgung und schulen sie auch im Gebrauch ihrer Prothese.

Chefärztin

Dr. med. Hanns-Joachim Helling

Dr. med. Tanja Kostuj
Nassauerstraße 13-19
59065 Hamm

02381/18-2101
02381/18-2402
petra.korte@marienhospital-hamm.de

Wichtige Patienteninformation:

Bitte bringen Sie zum Untersuchungstermin alle vorhandenen Röntgen-, CT- oder MRT-Aufnahmen mit!

Vielen Dank.

EndoProthetik-Zentrum