Angiologie / Allgemeine Innere Medizin

Kommissarische Leitung: Ltd. Oberarzt Heiner-Georg Plum

Als Angiologen sind wir die Spezialisten für die Gefäßheilkunde. Die Blut- und Lymphgefäße verbinden die Organe in unserem Körper. Wird einer dieser Transportwege eingeengt oder sogar verschlossen, sind schwerwiegende und auch lebensbedrohliche Folgen wie das sog. Raucherbein, ein Schlaganfall oder eine Lungenembolie möglich. In wöchentlichen Gefäßkonferenzen mit unseren Kollegen aus der Gefäßchirurgie stimmen wir uns darüber ab, welche Therapie für den einzelnen Patienten am sinnvollsten ist. Um die interdisziplinäre Versorgung reibungslos umzusetzen, haben wir auch eine gemeinsame Station. Unser Behandlungskonzept reicht von der medikamentösen konservativen Behandlung über kathetergestützte Verfahren bis hin zur Operation durch die Gefäßchirurgen. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit der Radiologie unseres Hauses, dem Gefäßzentrum Hamm, niedergelassenen Diabetologen und den Hammer Sanitätshäusern zusammen.
Im Rahmen der Behandlung von akuten und chronischen Problemwunden bieten wir eine strukturierte Wundversorgung an, Ärzte und Wundmanager arbeiten eng zusammen.
Der Schwerpunkt der Klinik liegt auf Gefäßerkrankungen von Kopf bis Fuß. Weiterhin behandeln wir im Rahmen der Allgemeinen Inneren Medizin Notfallpatienten mit internistischen Erkrankungen in unserer Zentralambulanz. Besonderen Wert legen wir auf die Behandlung von Patienten mit Lungen- und Bronchialerkrankungen sowie Patienten mit Nierenerkrankungen in Kooperation mit niedergelassenen Nephrologen. Die akute Behandlung von älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen hat dabei einen besonderen Stellenwert.

Unser Leistungsspektrum

Akute und chronische Durchblutungsstörungen der Beine

Bei einer Durchblutungsstörung (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK) sind bestimmte Blutgefäße verengt oder verschlossen, sodass das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann. Aus diesem Grund werden Gewebe und Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die meisten Patienten leiden an Durchblutungsstörungen der Beine, auch als Schaufensterkrankheit bekannt.

Symptome
Durchblutungsstörungen an den Beinen können akut oder chronisch sein. Da die Muskulatur unterversorgt ist, können die Betroffenen nur eine bestimmte Strecke schmerzfrei gehen („von Schaufenster zu Schaufenster“); später kommen auch Schmerzen im Ruhezustand hinzu. Die Schmerzen treten oft in den Waden auf, manchmal im Oberschenkel oder im Gesäß.

Ursachen
Die hauptsächliche Ursache von Durchblutungsstörungen ist Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Dabei lagern sich Fett, Kalk und Bindegewebe in den Blutgefäßen ab, sodass sich die Schlagadern (Arterien) in den Beinen immer mehr verengen. Risikofaktoren für Arterienverkalkung sind unter anderem Rauchen, Fettleibigkeit und Diabetes.

Therapie
Vor Beginn der Therapie machen wir uns zunächst ein Bild über das Ausmaß der Durchblutungsstörungen. Dazu nutzen wir Verfahren wie eine CT-Angiografie oder MRT-Angiografie , die darstellen, wo und wie stark die Gefäße verstopft sind. Im Anschluss legen wir die Behandlungsstrategie für jeden Patienten fest:

  • Konservative Behandlung: Infusionstherapie, die die Blutgefäße erweitert und die Fließgeschwindigkeit des Blutes verbessert.
  • Interventionelle (minimal-invasive) Techniken mit Katheter: Hierzu zählen Behandlungen, bei denen wir mit einem Ballonkatheter in das verstopfte Gefäß hineingehen. Der Ballon wird entfaltet und presst die Ablagerungen in die Gefäßwand hinein, sodass das Gefäß geöffnet wird. Gegebenenfalls setzen wir auch einen Stent ein, ein kleines Röhrchen, das das Gefäß offen hält. Der Ballonkatheter kann auch mit einem speziellen Medikament beschichtet sein, um das Zellwachstum im Gefäß zu bremsen – das Gefäß bleibt also glatt. In speziellen Fällen nutzen wir die Katheter-Atherektomie: Hierbei entfernen wir die Ablagerungen im Gefäß, indem wir sie mit einer Art Bohrer abfräsen.
  • Wenn bei einem Patienten ein operativer Eingriff nötig ist, übernehmen unsere Kollegen aus der Gefäßchirurgie.
Akute Thrombosen und Embolien

Über die Venen läuft das Blut zurück zum Herzen. Bei einer Thrombose ist eine Vene verstopft, weil sich ein Blutgerinnsel gebildet hat, ein Thrombus. Eine Behandlung ist dann zwingend erforderlich, da sich das Gerinnsel lösen und eine lebensgefährliche Lungenembolie verursachen kann: Dabei verstopft ein Blutgefäß in der Lunge. Je nachdem wie stark die Gerinnselbildung ausgedehnt ist, behandeln wir die Patienten ambulant oder stationär.

Symptome

  • Stau in den Beinen
  • Überdruck
  • Verfärbungen
  • Schmerzen

Ursachen und Therapie
Neben der Behandlung ist es sehr wichtig, zu klären, warum sich überhaupt Blutgerinnsel gebildet haben. Eine relativ offensichtliche Ursache ist eine vorangegangene Knie- oder Hüftgelenksoperation, die mit einem Thromboserisiko einhergeht. Bei Patienten, die spontan eine Thrombose bekommen haben, müssen wir oft etwas mehr nachforschen: Weitere Gründe können eine Tumorerkrankung, die Einnahme von Hormonen oder eine angeborene Gerinnungsstörung sein.

Mögliche Therapien:

  • In der Regel behandeln wir die Patienten konservativ mit Medikamenten, die das Blut verdünnen (Antikoagulanzien).
  • Bei einer sehr ausgedehnten Thrombose haben wir auch die Möglichkeit, ein Katheterverfahren einzusetzen, mit dessen Hilfe wir das Blutgerinnsel absaugen.
  • Ganz wichtig ist, dass die Patienten anschließend Kompressionsstrümpfe tragen, die die Funktion der Venenklappen und damit die Durchblutung unterstützen. Wer eine ausgedehnte Thrombose hatte, sollte die Strümpfe ein Leben lang tagsüber tragen. Wir arbeiten hierbei eng mit den Hammer Sanitätshäusern zusammen. Außerdem bieten wir ein Verfahren an, mit dem wir die Kompression messen können. Dabei prüfen wir, ob der ausgeübte Druck zu schwach oder zu stark ist.
Diabetisches Fußsyndrom

Diabetes, die Zuckerkrankheit, ist mittlerweile ein Volksleiden. Jedes Jahr kommen mehr Diabetiker hinzu. Etwa 10–15 Prozent der Patienten erkranken im Laufe ihres Lebens zusätzlich an einem diabetischen Fußsyndrom. Es entsteht durch eine Nervenstörung (Neuropathie), die mit Diabetes einhergeht. Dadurch ist das Empfinden gestört und die Patienten merken nicht, wenn sie den Fuß überlasten. Hinzu kommt eine Fehlsteuerung der Muskulatur im Fuß.

Symptome
Durch die Fehlsteuerung im Fuß geht die Balance zwischen Beuge- und Streckmuskulatur verloren. Die Folge sind sogenannte Krallenzehen. Damit verändert sich die gesamte Statik des Fußes. Er wird nun in Bereichen belastet, die dafür nicht ausgelegt sind – und oft bemerkt der Patient davon zunächst nichts. Es bilden sich Schwielen, Blasen und auch offene Stellen, über die Erreger eintreten und dann schwere Infektionen auslösen können: Massive Entzündungen, Wunden und Abszesse in den Füßen sind dann möglich.

Ursachen
Der erhöhte Blutzuckerspiegel bei Diabetespatienten schädigt langfristig die Nerven in den Beinen und Füßen. Darüber hinaus werden die Blutgefäße geschwächt. Es sammeln sich Ablagerungen an und die Beine werden nicht mehr richtig durchblutet.

Therapie
Die Therapie des diabetischen Fußsyndroms ist eines der Schwerpunkte unserer Abteilung. Bei der Betreuung der Patienten arbeiten wir eng mit der Klinik für Gefäßchirurgie, dem Medizinischen Zentrum für Gefäßkrankheiten Hamm sowie mit niedergelassenen Diabetologen zusammen. Die Erkrankung muss unbedingt behandelt werden, da eine Amputation drohen kann, wenn das Gewebe durch Wunden oder Abszesse zu stark zerstört ist. Folgende Schritte

  • Zunächst geben wir dem Patienten Antibiotika, die die Infektionen im Körper bekämpfen sollen.
  • Weiterhin ist es wichtig, dass der Patient Schuhe trägt, die seinen Füßen genügend Raum lassen, um Druckstellen zu vermeiden. Hierzu tauschen wir uns eng mit den Hammer Sanitätshäusern aus.
  • Einige Diabetes-Patienten haben zusätzlich eine Durchblutungsstörung, die wir dann ebenfalls beheben, damit die Beine wieder gut durchblutet werden.
  • Wenn größere Abszesse geöffnet werden müssen oder sogar eine Amputation nötig ist, finden die Eingriffe in der Gefäßchirurgie statt.
Chronische Beingeschwüre

Geschwüre an den Beinen bilden sich oft nach einer langjährigen Venenschwäche – zum Beispiel nach ausgedehnten Thrombosen: Die Venenklappen, die den Blutfluss in den Venen regeln, wurden zerstört. Als Folge entsteht ein chronischer Blutstau. Wenn dieser Blutstau zu lange anhält, kann die Haut Schaden nehmen. Die Hautoberfläche ist irgendwann so dünn und empfindlich, dass sie bei der kleinsten Verletzung aufplatzt. Daraus entwickelt sich ein nicht mehr heilendes Geschwür.

Therapie
Die Wahl der Behandlung hängt davon ab, wie die Wunde aussieht, ob sie infiziert ist, wo sie sich befindet und wie viel totes Gewebe vorhanden ist. Wir bieten das gesamte Sortiment der modernen Wundtherapie an. Neben den normalen Wundauflauflagen gehört dazu unter anderem auch:

  • Madentherapie (Biochirurgie): Wir legen sterile Maden in einem kleinen Beutel auf die Wunde. Die Maden saugen das Sekret aus der Wunde auf und geben wiederum Speichel in die Wunde ab. Dadurch wird die Wunde gereinigt. Der Vorteil dabei: Die Maden fressen nur im Bereich des toten Gewebes und lassen das gesunde Gewebe unberührt. Das macht diese Methode sehr präzise.
  • Wundhonig-Therapie: Wir tragen medizinisch zugelassenen Honig direkt auf die Wunde auf. Der Honig desinfiziert die Wunde und regt gleichzeitig die Bildung neuer Gewebszellen an.
  • Vakuumversiegelung: Wir legen einen Schwamm aus Kunststoff in die Wunde. Den Schwamm dichten wir mit einer Folie ab und setzen ein Sogsystem auf die Wunde. Eine Pumpe saugt nun ständig an dem Schwamm, sodass sich die Wundflüssigkeit nicht stauen kann. Durch das Saugen wird die Wunde gereizt. Es bilden sich neue Gewebszellen und die Wunde beginnt zu heilen.
  • Im Fall einer sehr ausgedehnten Wunde, bei der auch Krampfadern entfernt oder Haut verpflanzt werden muss, übernehmen die Kollegen aus der Gefäßchirurgie.
Raynaud-Syndrom

Menschen mit Raynaud-Syndrom bekommen bei Kälte oder Stress eiskalte, weiße Finger, manchmal auch Zehen. Dieser Prozess ist sehr schmerzhaft. Betroffen sind häufig schlanke Mädchen in der Pubertät, die vorrangig in den Wintermonaten zu uns in die Ambulanz kommen.

Diagnose und Therapie

  • Auslöser ist in der Regel ein harmloser Gefäßkrampf. Dann reicht es aus, wenn die Patientinnen Gefäßtraining machen und sich warm genug anziehen. Selten ist es nötig, dass wir sie für eine Infusionstherapie einmal in der Saison stationär aufnehmen müssen.
  • Es gibt jedoch auch seltene Fälle, die mit Autoimmunerkrankungen zusammenhängen – im weitesten Sinne rheumatische Erkrankungen. Um das auszuschließen, führen wir verschiedene Untersuchungen durch, unter anderem eine Kapillarmikroskopie: Wir schauen uns die kleinsten Gefäße auf der Nagelfalz an (Kapillaren) und überprüfen, wie sie aussehen und ob dort Blut fließt. So können wir einschätzen, ob eine Autoimmunerkrankung hinter den Beschwerden steckt.
Entzündliche Gefäßerkrankungen

Entzündliche Gefäßerkrankungen, die sogenannten Vaskulitiden, entstehen nicht durch eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), sondern beispielsweise durch Rauchen. Rauchen kann zwar Arteriosklerose auslösen (das klassische Raucherbein), aber auch Entzündungen in den Gefäßen. In dem Fall wird die Erkrankung Thrombangiitis obliterans oder auch Morbus Buerger genannt: Vermutet wird hier eine Immunreaktion auf die Tabak-Antigene, bei der sich das Gefäß entzündet und dann verschließt. Dies geht unter anderem mit Schmerzen, Verfärbungen oder Kribbeln einher. Weiterhin können entzündete Gefäße im Rahmen von Autoimmunerkrankungen auftreten – im weitesten Sinne rheumatische Erkrankungen.

Therapie
Entzündungen in den Gefäßen versuchen wir so lange wie möglich konservativ zu behandeln, etwa mit entzündungshemmenden und gefäßerweiternden Medikamenten. Katheterbehandlungen oder operative Eingriffe sind hier selten.

Engstellen der Halsschlagader

Die Halsschlagader kann durch Verkalkungen der Gefäße verengen oder verstopfen (Carotisstenose). Das passiert typischerweise auf Höhe der Halsschlagadergabel, die sich etwa beim Kehlkopf befindet. Dort teilt sich die Halsschlagader in die innere und äußere Kopfschlagader. Die innere Kopfschlagader transportiert das Blut zum Gehirn. Wenn das Blut hier nicht mehr ungehindert fließen kann, ist das Gehirn unterversorgt. Dann kann es zu einem Schlaganfall kommen, der sich etwa durch Lähmungen sowie Sprach- und Gefühlsstörungen äußert.

Ursachen
Die hauptsächliche Ursache von Durchblutungsstörungen ist Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Dabei lagern sich Fett, Kalk und Bindegewebe in den Blutgefäßen ab, sodass sich die Schlagadern (Arterien) immer mehr verengen. Risikofaktoren für Arterienverkalkung sind unter anderem Rauchen, Fettleibigkeit und Diabetes.

Therapie
Um hier das beste Vorgehen zu finden, stimmen wir uns sehr eng mit den Gefäßchirurgen ab. Häufig sehen wir den Patienten auch gemeinsam – entweder akut oder in unserer wöchentlichen Gefäßkonferenz. Es gibt zwei Behandlungsverfahren:

  • Die klassische und aktuell auch favorisierte Behandlung ist die Operation, weil sie eine bessere Langzeitprognose hat. Bei dem Eingriff entfernen die Gefäßchirurgen die Verkalkung im Gefäß.
  • Alternativ können wir die Einengung mit einem Ballonkatheter aufdehnen und einen Stent einsetzen. Das ist etwa der Fall, wenn der Patient schon einmal am Hals operiert oder aufgrund eines Tumors bestrahlt wurde. Auch wenn sich die Stelle nach der Operation wieder verengt, kann es ratsam sein, das Katheterverfahren anzuwenden und einen Stent dort einzubringen. Bei einer Angiografie-Untersuchung im Vorfeld können wir zudem beurteilen, ob es aufgrund der Beschaffenheit des Gefäßes überhaupt möglich ist, einen Stent zu setzen.
Engstellen der Nieren- und Darmschlagadern

In den Blutgefäßen, die die Nieren versorgen, kann es zu Engstellen kommen (Nierenarterienstenose), sodass die Nieren nicht mehr gut durchblutet werden. Bei betroffenen Patienten funktionieren deshalb die Nieren nur eingeschränkt oder sie leiden unter einem schwer einstellbaren Bluthochdruck. Die Ursache für die Verengung ist meist Arterienverkalkung.

Auch in der Darmschlagader können Engstellen auftreten (Darmarterienstenose), die auf Arterienverkalkung zurückgehen. Die Patienten verspüren klassischerweise immer nach dem Essen Bauchschmerzen und verlieren an Gewicht. Bevor die Diagnose feststeht, haben sie oftmals schon eine mehrjährige Odyssee mit vielen Magen- und Darmspiegelungen hinter sich.

Therapie

  • Bei Patienten mit einer Engstelle in der Nierenarterie führen wir in der Regel eine Behandlung mit einem Ballonkatheter durch und setzen einen Stent, damit das Blut wieder ungehindert durch das Gefäß fließen kann. In seltenen Fällen wird operiert.
  • Eine Engstelle in der Darmarterie kann man sowohl operieren als auch mit einem Stent versehen. Die Wahl des Verfahrens ist abhängig von der Lage und der damit verbundenen Erreichbarkeit der Engstelle im Gefäß. In Absprache mit den Gefäßchirurgen entscheiden wir, welche Therapie für den Patienten am sinnvollsten ist.
Wundrose

Eine Wundrose (Erysipel) ist eine bakterielle Infektion, die in der Regel am Bein, seltener an den Armen auftritt.

Symptome
Patienten mit einer Wundrose haben ein sehr starkes Krankheitsgefühl. Die Erkrankung beginnt – ähnlich einer Grippe – mit Gelenkschmerzen und hohem Fieber. Etwa ab dem zweiten Tag wird das betroffene Bein dick und rot, außerdem schwillt es stark an.

Ursachen
Ursache einer Wundrose sind Streptokokken. Durch kleine Risse in der Haut oder über Fußpilz können sie in die Lymphbahn gelangen und dort eine massive Entzündung auslösen.

Therapie

  • Patienten mit einer Wundrose behandeln wir in der Regel stationär mit Antibiotika in einer hohen Dosierung. Darüber hinaus muss das Bein gekühlt werden.
  • Wenn die Wundrose abgeklungen ist, müssen wir die Patienten mit Kompressionsstrümpfen versorgen, da sie ansonsten ein chronisches Lymphödem entwickeln können: Wenn das Lymphödem tatsächlich chronisch wird, kann immer wieder eine Wundrose auftreten, was die Haut langfristig stark schädigen würde. Die Strümpfe müssen die Patienten längerfristig tragen. Wir arbeiten hierbei eng mit den Hammer Sanitätshäusern zusammen. Zudem bieten wir ein Verfahren an, mit dem wir die Kompression messen können – wir prüfen, ob der ausgeübte Druck zu schwach oder zu stark ist.
  • In manchen Fällen benötigen die Patienten eine Lymphdrainage.
Lymphödeme

Das Lymphsystem gehört zur körpereigenen Abwehr. Wie die Blutgefäße durchziehen auch die Lymphbahnen den gesamten Körper. Bei einem Lymphödem in Arm oder Bein hat sich Lymphflüssigkeit im Gewebe angesammelt und es entstehen tastbare Schwellungen. Das Bein oder der Arm kann auch insgesamt anschwellen.

Ursachen
Ein Lymphödem kann verschiedene Ursachen haben. In seltenen Fällen ist eine solche Störung angeboren. Wahrscheinlicher sind aber folgende Auslöser, unter anderem:

  • Unfall
  • Operation am Bein
  • Venenleiden
  • Wundrose
  • Tumorerkrankung

Therapie
In der Angiologie behandeln wir hauptsächlich Lymphödeme an den Beinen:

  • Als Erstes müssen unsere hauseigenen, speziell dafür qualifizierten Physiotherapeuten den Stau per manueller Lymphdrainage auflösen, um das geschwollene Gewebe zu entlasten. Mit bestimmten Handgriffen regen sie das Lymphsystem dazu an, die Flüssigkeit abzutransportieren.
  • Das Entstauen ist alternativ auch über eine apparative Lymphdrainage möglich: Dafür wird dem Patienten eine Manschette um das Bein gewickelt, die sich von unten nach oben aufpustet und so Druck erzeugt.
  • In der akuten Phase der Schwellung legen wir dem Patienten dann Kompressionsverbände an. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, dass die Lymphflüssigkeit abtransportiert wird.
  • Wenn das Bein abgeschwollen ist, versorgen wir den Patienten mit Kompressionsstrümpfen, immer in enger Abstimmung mit den Hammer Sanitätshäusern.
Gefäßsportgruppen

Im Anschluss an die Behandlung bieten wir einmal in der Woche eine Sportgruppe für Patienten mit arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen an. Dieses ambulante Gefäßtraining findet – in Kooperation mit dem Behindertensportverband – an unserem anderen Krankenhaus-Standort in der Knappenstraße 19 statt. Regelmäßig nehmen etwa 50 bis 60 Patienten teil.

Kommissarische Leitung: Heiner-Georg Plum

Dr. med. Thomas F. Weber

Heiner-Georg Plum
Nassauerstraße 13-19
59065 Hamm

02381/18-2801
02381/18-2802
heiner-georg.plum@marienhospital-hamm.de

Chefarztsekretariat

Simone Sonntag
Nassauerstraße 13-19
59065 Hamm

02381/18-2801
02381/18-2802
Simone.Sonntag@marienhospital-hamm.de