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Symposium: Die Zukunft der Psychiatrie

Psychiatrie – wie soll sie zukünftig behandeln? Im Symposium der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des St. Marien-Hospitals tauschten sich 150 Gäste aus ganz Deutschland in Fachvorträgen über Zukunftsmodelle der Psychiatrie aus.
Im St. Marien-Hospital setzt man seit 2014 mit dem Modellprojekt der Integrativen Psychiatrie Hamm (IPH) auf therapeutische Beziehungskontinuität während der gesamten Behandlung. Das bedeutet, dass unabhängig von der Behandlungsintensität (stationär, tagesklinisch oder ambulant) für jeden Patienten ein konstantes Behandlungsteam zuständig ist. Bisher ist das modellhafte Ausnahme und nicht Selbstverständlichkeit in deutschen Psychiatrien.

Chefarzt Prof. Dr. med. Marcel Sieberer (Bildmitte) führt im St. Marien–Hospital das IPH-Modell  seit Anfang 2020 weiter, nachdem sein Vorgänger Prof. Dr. Karl H. Beine (4.v.r.) in den Ruhestand gegangen ist. PD Dr. med. Thomas Schillen (r.) aus Hanau, Prof. Dr. med. Georg Juckel aus Bochum (3.v.r.) sowie weitere Klinikleiter aus Bonn, der Uniklinik Hamburg-Eppendorf, aus Klingenmünster und Glauchau  berichteten den Teilnehmenden von ihren Modellprojekten, die allesamt die strenge Trennung von stationärer und nicht-stationärer Behandlung zugunsten von mehr Flexibilität in der Therapie aufheben.

Solche Modelle, das war einhellige Meinung auch bei Betroffenen und ihren Angehörigen (Wiebke Schubert, Vorsitzende des Landesverbandes NRW der Angehörigen psychisch Kranker e. V. , 2.v.l.), sollten zukünftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regelversorgung sein. Göran Lehmann (3.v.l.) von der Techniker-Krankenkasse  belegte, dass die sogenannte "sektorenübergreifende" Behandlung psychisch Kranker auch aus Sicht der Krankenversicherer viele Vorteile hat – eine wichtige Erkenntnis, denn die Finanzierung der Kliniken hängt von der Zustimmung der Versicherer ab. Wiederholte stationäre Klinikaufenthalte mit Rückfällen nützen weder den Betroffenen noch der Gesellschaft.

Der ganzheitliche Ansatz der Modellprojekte kann diese „Drehtür-Psychiatrie“ verhindern, indem die Patienten von ihren Therapeuten  sowohl stationär als auch bis in den Alltag hinein ambulant oder aufsuchend zuhause begleitet und damit neue Krisen, die zu einem erneuten Klinikaufenthalt führen, besser verhindert werden.

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