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Spende für Verein Kaktusblüte e.V.

Restcent-Aktion des St. Marien-Hospitals Hamm

3.500 Euro für die „Kaktusblüte“

 

Seit über zwei Jahren spenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Marien-Hospitals Hamm die Nachkomma-Cents ihrer monatlichen Gehälter für einen guten Zweck: „Wir haben zusammen mit der Mitarbeiter-Vertretung beschlossen, dass wir die Rest-Cents an den Hammer Verein Kaktusblüte e. V. geben, der sich gegen sexuellen Missbrauch einsetzt“, sagt Thomas Tiemann, Geschäftsführer des St. Marien-Hospitals. Die freiwilligen Spenden werden vom St. Marien-Hospital verdoppelt, so dass jetzt aus den ersten gut anderthalb Sammeljahren insgesamt 3.500 Euro weitergegeben werden konnten.

Anne Mussenbrock und Doris Dürr vom Verein „Kaktusblüte Hamm e.V.“ nahmen das Geld in einem symbolischen Sparschwein entgegen:  „Wir sind bis auf eine halbe von der Stadt getragene Stelle komplett spendenfinanziert“, sagt Doris Dürr, die für die Buchhaltung des 1993 gegründeten Vereins zuständig ist. Prävention, Aufklärung, Beratung im Einzelfall und Schulungen gehören zum Tätigkeitsfeld: „Wenn sich ein Kind durchringt, bei sexuellen Übergriffen Hilfe anzufordern, muss es statistisch an sechs Stellen seine Geschichte offenbaren, bevor ihm an der siebten Stelle geglaubt wird“, sagt Anne Mussenbrock. So erkläre sich die hohe Dunkelziffer nicht aufgedeckter Fälle: „Jeder 8. bis 11. Junge und jedes  4. bis 10. Mädchen hat schon einmal sexuellen Missbrauch erfahren, 14.000 bis 16.000 Fälle kommen jedes Jahr in Deutschland zur Anzeige, aber die Dunkelziffer beläuft sich auf 300.000 bis 500.000 Fälle in jedem Jahr – quer durch alle sozialen Schichten“, so Anne Mussenbrock.

Was tun bei Verdacht – schon an dieser Stelle herrscht große Unsicherheit auch in Schulen und Kitas. „Wir sensibilisieren und bieten Unterstützung“, sagt Doris Dürr. Die oft verzweifelten Hilfesuchenden sind zwischen 18 und 79 Jahre alt. Aktuelle Fälle und nicht aufgearbeitete Biografie kommen gleichermaßen vor. „Man muss eine professionelle Distanz halten, um helfen zu können“, sagt Anne Mussenbrock.

Kerstin Arendt-Brunner von der Mitarbeitervertretung des St. Marien-Hospitals freut sich über die Höhe der Spende: „Vielleicht können wir noch mehr Kolleginnen und Kollegen zum Spenden bewegen“, hofft sie. Die Cents der Nachkommastellen summieren sich für Teilnehmer auf maximal 11,88 Euro im Jahr. Mitmachen ist über ein kleines Formular leicht möglich, bleibt aber komplett freiwillig. Das Geld wird unter anderem für die Finanzierung professioneller Fachkräfte eingesetzt, die Betroffenen helfen können.  

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