Schnappfinger adé

Von Mallorca nach Hamm

Professor kommt extra zur Handchirurgie ans St. Marien-Hospital


Professor Dr. med. Dieter Peters, selbst bis vor wenigen Jahren als renommierter Chefarzt in Münster tätig, konnte die medizinischen Abläufe auf Mallorca nicht ganz nachvollziehen:
„Zwei Finger an der rechten Hand sind nur ruckartig und schmerzhaft ein- und auszuklappen – das heißt im Volksmund Schnappfinger“, beschreibt er das Krankheitsbild seines Gärtners. Dennoch sollte der Mann nach mehreren Vor-Untersuchungen erst nochmal ins MRT. Und an eine Operation wollten die Kollegen auf Mallorca frühestens  im April denken. Kurzerhand erinnert sich Prof. Peters an einen seiner begabten Studenten, Dr. med. Timm Schmidt-Mertens, der jetzt am St. Marien-Hospital als Handchirurg tätig ist, und bringt seinen Gärtner Jhon Mario Vargas Molina nach Hamm.

„Ringbandstenose am dritten und vierten Finger“, so lautet tatsächlich die Diagnose von Dr. Schmidt-Mertens.  Die Beugesehnen der Finger werden dabei durch die eigentlich als Führung dienenden Ringbänder eingeengt. Durch entzündliche Prozesse verdicken sich die Sehnen, die dann nur noch mit einem Ruck durch ihr Ringband gezogen werden können – der Schnappfinger. Gärtner Vargas Molina öffnet und schließt seine Hand viele Male am Tag: „Wenn man die Behandlung zu lange hinauszögert, kann schlimmstenfalls die Sehne reißen“, so Dr. Schmidt-Mertens.

Herr Vargas Molina wird bald wieder völlig beschwerdefrei sein: Dr. Schmidt-Mertens  spaltet über einen minimal-invasiven Zugang am Dienstag vor Weihnachten routiniert die beiden einengenden Ringbänder und sorgt durch diese mikrochirurgische OP dafür, dass die Sehnen wieder geschmeidig geführt werden. Nur eine halbe Stunde benötigt er dazu. Nach dem ambulanten Eingriff kommen Herr Vargas Molina und Prof. Peters noch einmal zur Kontrolle. Am Freitag geht es zurück nach Mallorca – mehr als rechtzeitig zum Fest. Zwei Wochen wird Herr Vargas Molina seine Hand schonen und durch Übungen eine Verklebung des Bindegewebes in der Hand verhindern. „Im Frühjahr wird er sich an den Schnappfinger kaum noch erinnern“, freut sich Prof. Peters.

 

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