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Neurologie des St. Marien-Hospitals ist zertifiziertes MS-Zentrum

Jährlich wird bei mehr als 15.000 Menschen Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert. Sie leiden unter motorischen Störungen, Lähmungen, Kribbeln in den Beinen, Sehstörungen und einer Vielzahl weiterer Beschwerden, die erst nach umfangreicher Diagnostik sicher auf eine MS zurückgeführt werden können. „Menschen kommen mit akuten Beschwerden ins Krankenhaus, werden untersucht und müssen dann mit der Diagnose das Krankenhaus verlassen“, berichtet Prof. Dr. Marcus Müller, Chefarzt der Neurologie im St. Marien- Hospital Hamm. Das Problem: „Bis zum Termin beim niedergelassenen Neurologen vergeht wiederum lange und bange Wartezeit. Wer jetzt im Internet sucht oder Freunden erzählt, dass MS diagnostiziert wurde, wird zumeist mit dem Szenario eines zukünftigen Lebens im Rollstuhl konfrontiert.“  Doch mittlerweile sind die Therapiemöglichkeiten so weit fortgeschritten, dass das Leben auch mit MS meist über weite Strecken uneingeschränkt weitergehen kann – „mit vielleicht einer MRT-Untersuchung  im Jahr, die noch den Alltag unterbricht“, weiß Prof. Müller.

Um die Patienten optimal begleiten zu können, hat die Neurologie des St. Marien-Hospitals sich jetzt als MS-Zentrum zertifizieren lassen. Sabine Schipper, Geschäftsführerin des Deutschen Multiplen Sklerose Verbandes, konnte die Urkunde überreichen. Mit dabei war Jeannette Isensee, die als anerkannte MS-Nurse das Projekt im St. Marien-Hospital aufgebaut hat und weiterführt. „Die Menschen sind sehr froh, dass wir ihnen zuhören, sie ernst nehmen und ihnen mit sinnvollen Hilfen zur Seite stehen“, sagt sie. Denn in der MS-Ambulanz wird niemand mit der Diagnose allein gelassen, sondern sofort mit Anschlussoptionen und Therapieplänen begleitet. Das Angebot ersetzt nicht die niedergelassenen Neurologen, sondern ergänzt das bestehende ambulante Angebot.

Verbunden mit der leitliniengestützten Behandlung der Patienten ist auch eine weitere Erforschung der vielgesichtigen Krankheit, denn die Daten der Hammer Patienten gehen anonymisiert in die Forschung ein. Diese Datenpflege muss sehr genau geschehen, um später für andere Patienten mögliche Prognosen zu errechnen oder die Erfahrungen mit bestimmten Medikamenten und Therapien auch für andere Patienten zugänglich zu machen.

„Ohne Frau Isensee wäre das alles nicht in der Geschwindigkeit möglich gewesen“, so Prof.  Müller. Sie hat sich dem Thema voll und ganz gewidmet: „Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, die meist in Schüben verläuft. Das kann tückisch und belastend sein, deshalb ist eine gute Begleitung sehr wichtig – das treibt mich an!“

Etwa 120 Patienten mit MS kommen aktuell im Jahr zu Prof. Müller – Tendenz steigend. Die meisten Patienten sind bei der Diagnose in der 2. und 3. Lebensdekade: „Eine der häufigsten Fragen ist: Kann ich noch Kinder bekommen? Oder auch: Kann ich weiter arbeiten? Die Frage muss aber mittlerweile nicht mehr „ob“, sondern „wie“ heißen, und dabei helfen wir“, so Prof. Müller. „Wir können den Verlauf modifizieren und haben immer bessere Therapieoptionen. Deshalb lohnt der Einsatz!“

 

Sabine Schipper überreicht Jeanette Isensee und Prof. Dr. Marcus Müller das Zertifikat zur Bestätigung der guten Arbeit .

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