Neuer Chefarzt Neurologie

Hamm als Behandlungsort stärken


Neuer Chefarzt in der Klinik für Neurologie
Neue Stroke Unit im Bau

Prof. Dr. Marcus Müller ist seit 1. Juli 2021 neuer Chefarzt der Klinik für Neurologie am St. Marien-Hospital Hamm. Er tritt die Nachfolge von Priv.-Doz. Dr. Klaus Rieke an, der die einzige neurologische Klinik in Hamm 25 Jahre lang kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Prof. Dr. Müller hat bislang als Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Bonn gearbeitet, wo er seit einem Jahr zudem eine Professur innehat.

In der neurologischen Klinik des St. Marien-Hospitals werden pro Jahr über 2000 Patientinnen und Patienten mit teils lebensbedrohlichen Erkrankungen behandelt. Prof. Müllers erste Neuerung ist der Um- und Ausbau der Schlaganfall-Station Stroke Unit, die gleichzeitig auch mit einer Aufstockung der Betten von sechs auf acht verbunden ist. Das Gesamtvolumen der Investitionen beträgt 700.000 Euro. Die Bauarbeiten haben schon begonnen und wurden von Priv.-Doz. Dr. Rieke und Prof. Dr. Müller gemeinsam geplant. „Es gab eine wirklich partnerschaftliche Übergabe, was mir den Start natürlich sehr erleichtert.“ Pandemiebedingt steht die Feier zur Verabschiedung von Dr. Rieke und zur Einführung von Prof. Müller noch aus. 

Die Zusammenarbeit mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie von Chefarzt dr. Sebastian Zimmer wird Prof. Müller weiter verstärken. „Wir können durch die Thrombektomie rund um die Uhr schwere Schlaganfälle verhindern, wenn das Blutgerinnsel rechtzeitig mechanisch mit einem Katheter entfernt wird. Die Folgen eines Schlaganfalls können so minimiert werden“, betont er die Wichtigkeit der Kooperation. „Das bietet eine enorme Verbesserung der Schlaganfallversorgung für die Hammer Bürger und die Region, denn beim Schlaganfall muss die Behandlung schnell erfolgen: Time is brain!“

Besonderes Augenmerk legt Prof. Müller auch auf die Neuroimmunologie, die sich mit Entzündungserkrankungen des Nervensystems und ihren Auswirkungen beschäftigt. Bei diesen Erkrankungen greift das Immunsystem das eigene Nervensystem an. „Hier ist zum Beispiel die Multiple Sklerose einzuordnen, und es gibt noch eine Vielzahl weiterer Krankheitsbilder, die am St. Marien-Hospital auf hohem Niveau kompetent behandelt werden sollen“, so Prof. Müller. „Sie verursachen unterschiedliche neurologische Symptome wie epileptische Anfälle und Lähmungen, sind häufig komplex in der Diagnostik und werden daher nicht immer sofort erkannt. Häufig dauert es Monate oder gar Jahre bis zur Diagnosestellung, was zu bleibenden Einschränkungen führen kann und unbedingt verhindert werden soll.“

„Ich möchte im St. Marien-Hospital die Behandlungsmöglichkeiten in der Akuttherapie neuroimmunologischer Erkrankungen ausbauen“, sagt Prof. Müller. Dazu gehören neben Behandlungen mit therapeutischen Antikörpern auch die Plasmapherese. „Hier werden ohne Verzögerung schwere Krankheitsverläufe bei Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose vor Ort optimal behandelt.“ Auch die intensivmedizinische Behandlung von neurologischen Patienten wird erweitert, so dass schwersterkrankte neurologische Patienten konsequent vor Ort behandelt werden können. „Wir haben sehr viele Möglichkeiten auch hier in Hamm und ich freue mich darauf, die neurologische Versorgung der Stadt und der Region in den kommenden Jahren stetig zu verbessern.“

 

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