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Eine ganze Station für die Ausbildung

Azubi Point 21 im St. Marien-Hospital für noch mehr Praxis in der Ausbildung

Mit viel Praxis in der Ausbildung hat das St. Marien-Hospital Hamm gute Erfahrungen gemacht: „Projekte wie ‚Schüler leiten eine Station‘ oder die ‚Lerninsel‘, für die wir Auszubildende in der Pflege tage- oder wochenweise aus dem stationären Alltag herausgenommen und intensiv geschult haben, verbessern die Leistungen enorm – da nehmen wir den großen Aufwand gerne in Kauf!“ sagt Dorothea Ramspott, die im St. Marien-Hospital für die pädagogische Koordination Pflege zuständig ist. Seit Anfang Februar 2023 gibt es im St. Marien-Hospital eine ganze Station, in der die stationäre Akutpflege ganzheitlich und verantwortlich geübt werden kann: die Azubi Point 21.

Normalerweise wechseln sich in der Pflegeausbildung Praxisphasen und Theoriephasen ab. Auch in der neuen generalistischen Ausbildung, an deren Ende die „Pflegefachfrauen/ Pflegefachmänner“ anstelle der „Gesundheits- und Krankenpfleger“ examiniert werden, hat sich daran nichts geändert. „Stationsalltag heißt aber oft: zugucken, mitlaufen, anreichen – meist ohne eigene Gestaltungsmöglichkeit“, erläutert Jessica Ilka, die am St. Marien-Hospital Pflegeentwicklung betreibt. Wenn das Examen bestanden ist, ändert sich das von einem Tag auf den anderen: volle Verantwortung für Patienten, Stations- Organisation und Dokumentation. „Wir finden: Das kann man üben!“ sagt Dorothea Ramspott.

Mit der Eröffnung der Station Azubi Point 21 hat das St. Marien-Hospital die Infrastruktur der Ausbildung auf ein neues Level gebracht: „Wir haben eine bestehende Station umstrukturiert und sie ganz neu geriatrisch-traumatologisch organisiert“, berichtet Praxisanleiterin Sarah Chmiela. Hier liegen bis zu zwölf Patientinnen und Patienten im höheren Lebensalter, die nach einem Sturz oder Unfall zum Beispiel Brüche an Becken- und Beinknochen davongetragen haben. Nach der Operation sollen sie wieder auf die Beine kommen.  Das ist oft langwierig, so dass die Patienten hier im Durchschnitt zwei bis drei Wochen bleiben und sehr persönlich betreut werden müssen, damit das gelingt. Auf der Azubi Point 21 sind neben der normalen Pflegebesetzung zusätzlich Praxisanleiterinnen und -anleiter eingesetzt, die wochentags bis zu sechs Auszubildenden begleiten. „Gerade alterstraumatologische Patienten freuen sich sehr über die intensive  Zuwendung“, weiß Jessica Ilka.

„Vor allem gestalten die Auszubildenden den gesamten Stationsalltag und die Pflegeprozesse mit“, erläutert Sarah Chmiela. „Dazu gehört auch die Begleitung der Visite und die Kommunikation mit anderen Berufsgruppen.“ Zusätzlich zur Versorgung der Patienten bekommen die Auszubildenden eine Rolle zugeteilt, zum Beispiel mit dem Fokus auf die Dokumentation  oder auf die aktivierend therapeutische Pflege. „Wir haben spezielle Praxisaufgaben erstellt, so dass die Auszubildenden ihr Wissen in diesen speziellen  Bereichen festigen können“, sagt Jessica Ilka. Die Arbeit der Auszubildenden wird beobachtet und sie erhalten stetig Rückmeldung.

Die Auszubildenden freuen sich auf eine optimale Lehrsituation: „Ich denke, hier sind Kolleginnen und Kollegen, die besonders hilfsbereit sind und meine Eigenständigkeit unterstützen“, sagt Alena Schäfer, die in der ersten Gruppe der Auszubildenden ist. Der Fokus liegt auf den Pflegeprozessen – für die Organisation wie Materialbestellung oder Dienstpläne ist eine erfahrene Stationsleiterin zuständig. „Dieses Konzept ist innovativ und wird nach unserer Kenntnis sonst nirgendwo so umgesetzt – da sind wir sehr stolz!“ sagt Dorothee Ramspott. Alle 4-6 Wochen kommen die Auszubildenden für eine weitere Woche zurück zur Azubi Point 21. Die Vorbereitung für die Examina ist damit optimal – zumal Fachleute mit Spezialwissen wie Wundmanagement oder Kinästhetik zusätzlich auf die Station kommen.

„Wir wollen, dass die jungen Menschen nicht nur gut durch das Examen kommen, sondern auch, dass sie die Freude am Pflegeberuf entwickeln können, die sie dann durch das ganze Berufsleben trägt“, sagt Sarah Chmiela. „Da muss man als Ausbildungsbetrieb das Feuer entfachen!“  

 

 

Viel Team ist nötig, um gut auszubilden: In der ersten Reihe sitzen hier die drei Auszubildenden aus der heutigen Frühschicht des Azubi Point 21(r: Alena Schäfer). Dahinter stehen Fachleute, die ihre Ausbildung didaktisch und praktisch begleiten. Das Ausbildungsziel ist eine Pflegefachkraft, die ihren Aufgaben gewachsen ist.

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