2023

Unter dem Dach der Johanniter

Das Ev. Krankenhaus Hamm, das St. Marien-Hospital Hamm und das Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau gehören ab dem 2. Januar 2024 zur Johanniter GmbH.

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Das Ev. Krankenhaus Hamm, das St. Marien-Hospital Hamm und das Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau gehören ab dem 2. Januar 2024 zur Johanniter GmbH. Sämtliche Vollzugsbedingungen und Formalien sind nunmehr erfüllt.  Das wurde heute vertraglich in Berlin fixiert.  Damit sind die Häuser in Hamm und Gronau im neuen Jahr Johanniter-Kliniken.  

Die bisherigen Träger, die St. Paulus-Gesellschaft und die Valeo Kliniken GmbH, und die Johanniter GmbH sind davon überzeugt, dass nun ein großer Krankenhaus-Zusammenschluss realisiert wird, von dem trotz schwieriger Zeiten Stabilität in der Gesundheitsversorgung erwartet werden kann. Sie bedanken sich für das Verständnis der Mitarbeitenden angesichts der - auch zeitlich - intensiven Abstimmungen, die dem jetzt besiegelten Zusammenschluss vorangegangen sind.

Die Johanniter GmbH freut sich auf ihre neue Aufgabe und wird sich im neuen Jahr den Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit vorstellen.

IPH-Projekt Thema im NRW-Ministerium

Kann das Hammer Psychiatriekonzept landesweit Schule machen? Zur Beantwortung dieser Frage folgte Prof. Dr. Marcel Sieberer, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am St. Marien-Hospital Hamm, einer Einladung des Gesundheitsministeriums nach Düsseldorf. 

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Kann das Hammer Psychiatriekonzept landesweit Schule machen? Zur Beantwortung dieser Frage folgte Prof. Dr. Marcel Sieberer, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am St. Marien-Hospital Hamm, einer Einladung des Gesundheitsministeriums nach Düsseldorf. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte im Sommer die Hammer Klinik besucht (Foto). Zusammen mit Psychiatrie-Oberarzt Dr. Stefan Romberg und Projektkoordinatorin Inez Ross stellte Prof. Sieberer dem Ministerium nun in einem Werkstattgespräch das Konzept ausführlich vor.

Kern des seit 2014 erprobten Hammer Modellprojekts ist die kontinuierliche Versorgung der Psychiatriepatientinnen und –patienten durch ein festes Behandlungsteam, unabhängig  davon, ob die Behandlung in der Klinik, in der Tagesklinik oder zu Hause erfolgt. Im Fokus steht ein individuell auf die Patientenbedürfnisse angepasstes Behandlungskonzept. Prof. Sieberer sprach sich in Düsseldorf dafür aus, dieses Versorgungsmodell gerade im Hinblick auf die Krankenhausreformen auch  in weiteren Kliniken umzusetzen und durch eine Gesetzesänderung dauerhaft in Hamm fortzuführen. In der momentan noch üblichen Regelversorgung der Psychiatrie betrachtet man stationäre und ambulante Therapien getrennt, so dass Wechsel zwischen den  Behandlungsorten auch den Wechsel der betreuenden Bezugspersonen bedeutet.   

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Wir wollen unseren Pflegedienst maximal ausbauen!

Gute Bedingungen für unsere Mitarbeitenden in der Pflege bedeuten gute Bedingungen für unsere Patientinnen und Patienten.
Deshalb sorgen wir dafür, dass die Arbeit hier bei uns ein gutes Leben ermöglicht und zufrieden macht.


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Wie kommen wir zusammen? Ganz einfach - anrufen!
Unser Pflegedirektor Jörg Beschorner und seine Sekretärin Sigrid Fahle beantworten gerne Fragen und stellen ebenso gerne die Möglichkeiten in unserem Haus vor.
Von großen Hürden und tollen Bewerbungsmappen halten wir nicht viel:
Wichtig ist nicht, wo du herkommst, sondern wichtig ist dein Ziel!

Ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegekräfte sind uns auch als Berufsrückkehrer*innen recht.
Lust auf die Arbeit im OP oder auf der Intensivstation? Wir bilden dich weiter.
Schon das erste Telefonat kann dir zeigen, was hier mit uns möglich ist.

Pflegedirektor:
Jörg Beschorner
Sekretariat:

Sigrid Fahle
Tel.: 02381/ 181008
 (wochentags 8:00 - 16:00 Uhr)

 

Kurs für pflegende Angehörige

Am 17. Oktober 2023, 17 Uhr startet ein neuer Kurs für Menschen, die ihre Angehörigen zuhause pflegen. 

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Die häusliche Pflege von Angehörigen kann für Ungeübte zu einer hohen Belastung werden. Das St. Marien-Hospital bietet einen Kurs an, der einerseits Know-how vermittelt und andererseits Betroffene zusammenbringt: Am 17. Oktober, 17 Uhr, startet der nächste Kurs der familialen Pflege. Die beiden Kursleiterinnen Susanne Wulf und Nina Franke bereiten die Teilnehmenden auf häusliche Pflegesituationen vor, indem individuelle pflegerische Techniken wie zum Beispiel das Umlagern im Bett oder die Mobilisation aus Bett und Rollstuhl geübt werden. Technische Hilfsmittel werden vorgestellt und ihre richtige Anwendung vermittelt. Der Kurs dient auch der Bildung eines persönlichen Netzwerkes. Zum Konzept gehört es, dass auf die individuellen Fragen und Bedürfnisse der einzelnen Angehörigen eingegangen wird.

Der kostenlose Kurs besteht aus drei Einzelterminen: 17. Oktober / 24. Oktober/ 31. Oktober 2023, Ort: Nassauerstraße 13-19, Hamm, im Fortbildungsraum 1.

Beginn um 17.00 Uhr, Ende 19.30 Uhr.

Anmeldung bei den Kursleiterinnen unter der E-Mail: familialepflege@marienhospital-hamm.de oder telefonisch 02381 /  1871783.

Demonstration für auskömmliche Finanzierung

Mitarbeitende von St. Marien-Hospital und EVK Hamm sind gemeinsam zur Demonstration vor den Düsseldorfer Landtag gefahren. Die Kundgebung richtete sich gegen die fehlende Refinanzierung von Inflations- und Personalkosten. 

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Die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser fordern von der Bundesregierung die ausreichende und dauerhafte Finanzierung der hohen Inflationskosten und der für das Jahr 2024 beschlossenen Tariferhöhung von rund zehn Prozent. Bisher weigert sich der Bund aber, seinem gesetzlichen Auftrag zu entsprechen und eine den steigenden Betriebskosten angemessene Vergütung für die Kliniken zu ermöglichen.

Bereits im Juni wiesen Kliniken unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ auf die verheerende wirtschaftliche Situation hin. Am 20. September 2023 nun verschafften sich die Kliniken persönlich Gehör, indem sie dem Aufruf der Krankenhausgesellschaft NRW folgten, vor dem Landtag in Düsseldorf zu demonstrieren. Die Kundgebung mit erwarteten 10.000 Teilnehmenden – Startschuss war symbolträchtig Fünf vor Zwölf – machte laut und gleichwohl friedlich deutlich, dass die Gefahr eines Kliniksterbens und damit eines Wegfalls der gesundheitlichen Daseinsvorsorge real und nachweisbar ist. „Die beste Medizin: saubere Finanzierung“ lautete daher eine Kernbotschaft an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Andere Plakate wiesen darauf hin, dass Pflege kein Luxus, sondern ein Menschenrecht sei, dass ohne Finanzierung Nachwuchs und Qualität auf der Strecke bleiben und dass mit dem Krankenhaus auch die Stadt stirbt.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach selbst war nicht anwesend. Landesgesundheitsminister Laumann dagegen stimmte in seiner Rede den Forderungen der Demonstrierenden zu. Der Bund sei für die Finanzierung der Betriebskosten zuständig, betonte er. Direkt an den Bundesgesundheitsminister adressierte Laumann: „Mit Insolvenzen kann man keine Krankenhausplanung machen, das ist verrückt, wenn man das zulässt!“ Tatsächlich haben seit Jahresbeginn bereits acht der zuvor 353 Kliniken in NRW Insolvenz anmelden müssen, weitere werden folgen. Das unkontrollierte Kliniksterben gefährdet nach Ansicht der Demonstrierenden nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern die soziale Ordnung in den Städten und Gemeinden. Dieser Auffassung ist auch eine breit aufgestellte „Allianz für die Krankenhäuser in NRW“, zu der sich Institutionen wie Ärztekammern, Gewerkschaften, Städte und Gemeinden zusammengeschlossen haben und die die drastischen Versorgungseinschränkungen nicht hinnehmen wollen. Gefordert werden ein dauerhafter Inflationsausgleich sowie eine Finanzierung der Personalkosten. Krankenhäuser sind an staatlich vorgegebene Preise gebunden und haben keine Möglichkeit, wie andere Unternehmen etwa durch die Erweiterung ihres Geschäftsfeldes oder durch Verringerung einer Leistung bei gleichbleibendem Preis aus eigener Kraft mehr zu erwirtschaften. So geraten auch völlig gesunde Häuser, die beste medizinische Leistungen erbringen, durch die Kostensteigerungen in Gefahr.

Flankiert wurde die Kundgebung durch eine Großfigur des politischen Karnevalswagenbauers Jacques Tilly, der extra für diesen Tag als Verkörperung der Krankenhäuser einen ächzenden Mediziner gebaut hat, der von einem Felsblock von „Kosten“ erdrückt wird. Obenauf thront Gesundheitsminister Lauterbach mit einem harmlosen Blümchen im Mundwinkel und hämisch-zufriedenem Gesichtsausdruck. Jacques Tilly war auch selbst anwesend und erklärte sich mit den Demonstrierenden solidarisch.

Für die Mitarbeitenden der beiden Krankenhäuser EVK Hamm und St. Marien-Hospital Hamm, die sich gemeinsam nach Düsseldorf aufgemacht hatten, war die Demonstration auch ein erstes Kennenlernen im Hinblick auf ihre gemeinsame Zukunft unter dem Dach der Johanniter GmbH.    

Zu der Kundgebung hatte die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) aufgerufen, sie fand parallel mit bundesweiten Protestveranstaltungen statt.

 

 

Alarmstufe ROT in der Klinikfinanzierung

Nach dem letzten Tarifabschluss sind in den Hammer Krankenhäusern Personalkosten in zweistelliger Millionenhöhe nicht refinanziert. Unter anderem deshalb nehmen die Hammer Krankenhäuser am 20. September 23 an der Demo vor dem NRW-Landtag teil.

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Nach Tarifabschluss Personalkosten in zweistelliger Millionenhöhe nicht refinanziert

„Alarmstufe Rot“ – Hammer Krankenhäuser nehmen an Demo vor dem NRW-Landtag teil

Hamm. Bereits im Juni machten Kliniken unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ auf die verheerende wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser aufmerksam. Auch die drei Hammer Akutkliniken unterstützten den bundesweiten Aktionstag.

In einem weiteren Schritt wollen die Kliniken sich nun persönlich Gehör verschaffen, indem sie dem Aufruf der Krankenhausgesellschaft NRW folgen, am 20. September 2023 vor dem Landtag in Düsseldorf zu demonstrieren.

„Aktuell laufen die Vorbereitungen in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern auf Hochtouren, um mit möglichst breiter Beteiligung am 20.09.2023 in Düsseldorf bei der Kundgebung gegen die systematische Unterfinanzierung der deutschen Krankenhäuser zu protestieren und sich für eine vollständige Finanzierung der Tariferhöhungen stark zu machen“, berichtet Peter Potysch, Geschäftsführer der St. Barbara-Klinik. Um 11:55 Uhr startet die Kundgebung vor dem Landtagsgebäude. Am selben Tag findet im Rahmen der bundesweit geplanten Protestaktionen auch in Berlin eine Kundgebung statt. „Wir sehen die Proteste als eine Möglichkeit, auf das unkontrollierte Kliniksterben hinzuweisen, das bereits begonnen hat“ erklärt Dr. Hans-Ulrich Sorgenfrei, Geschäftsführer des EVK Hamm.

 „Den Kostenexplosionen in allen Bereichen, den viel zu geringen Investitionsfördermitteln und den exorbitanten Inflations- und Tarifsteigerungsraten im zweistelligen Bereich steht bislang nur eine minimale Gegenfinanzierung von 3% oder vielleicht 4% gegenüber“, verdeutlicht Thomas Tiemann, Geschäftsführer des St. Marien-Hospitals. Krankenhäuser sind an staatlich vorgegebene Preise gebunden und haben keine Möglichkeit, wie andere Unternehmen etwa durch die Erweiterung ihres Geschäftsfeldes oder durch Verringerung einer Leistung bei gleichbleibendem Preis aus eigener Kraft mehr zu erwirtschaften. So geraten auch völlig gesunde Häuser, die beste medizinische Leistungen erbringen, in Gefahr.

Gefordert wird eine angemessene und nachhaltige Refinanzierung aller Arbeiten, die in den Krankenhäusern täglich getan und geleistet werden. „Die finanzielle Mangelverwaltung deutscher Krankenhäuser erreicht aktuell einen neuen Höhepunkt. Deswegen unterstützen wir die Demo in Düsseldorf“, sind sich die drei Hammer Geschäftsführer einig und haben die Mitarbeitenden der von ihnen geleiteten Krankenhäuser zur Teilnahme aufgerufen.

 

 

Thomas Tiemann, St. Marien-Hospital, Dr. Ulrich Sorgenfrei, EVK, und Peter Potysch, St. Barbara-Klinik, rufen ihre Mitarbeitenden zur Demo-Teilnahme auf. 

Famulatur Sommercamp - jetzt bewerben!

Vom 31. Juli bis 29. August 2023 bieten wir wieder das Famulatur Sommercamp an! 

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Strukturiert Lernen und gemeinsame Freizeitaktivitäten? Das kann man in unserem Famulatur Sommercamp!

Zum zweiten Mal bieten wir in Zusammenarbeit mit der Stadt Hamm ein Sommercamp für Famulantinnen und Famulanten an. Neben den Hammer Kliniken nehmen auch zahlreiche Arztpraxen teil. Den Infoflyer gibt es hier.

Die Stadt Hamm hat eine zentrale Webseite eingerichtet, auf der Sie sich auch für die Teilnehme bewerben können.  
Wir freuen uns auf Sie!

Chest Pain Unit rezertifiziert

Unsere Brustschmerzeinheit hat ihre Qualität bei der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie unter Beweis gestellt.

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Brustschmerz kann auf eine hochakute Herzerkrankung hinweisen und muss schnellstmöglich geklärt werden. Der Myokardinfarkt und seine Folgen – Herztod, chronische ischämische Herzerkrankung und Herzinsuffizienz – sind die häufigste Todesursache in Deutschland: „Im Prinzip gilt das Gleiche wie bei einem Schlaganfall“, sagt Prof. Dr. Klaus Pethig. Chefarzt der Klinik für Kardiologie am St. Marien-Hospital Hamm. „Je schneller wir eine Diagnose stellen und Gegenmaßnahmen einleiten können, desto wahrscheinlicher überlebt der Patient und desto geringer sind mögliche Folgeschäden.“ Brustschmerzpatienten können in Hamm in der Klinik Knappenstraße des St. Marien-Hospitals in die Chest Pain Unit in Anspruch nehmen, in der ohne Zeitverzug rund um die Uhr harmlose Brustbeschwerden vom Herzinfarkt unterschieden und sofort behandelt werden.


Gerade ist die Brustschmerzeinheit von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie rezertifiziert worden. „Die Zertifizierung bestätigt die Einhaltung aller derzeit anerkannten Qualitätsmerkmale, die nach der Überzeugung der Kardiologie eine optimale Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Brustschmerz darstellen.“ Die Qualitätsmerkmale werden immer wieder an das derzeit medizinisch Mögliche angepasst. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass Herzinfarkte sich bei Frauen und Männern unterschiedlich ausdrücken: „Das Bild des starken, plötzlichen Brustschmerzes trifft vor allem auf Männer zu“, so Prof. Pethig. „Bei Frauen zeigen sich auch eher unspezifische Schmerzen in Arm und Rücken oder Übelkeit, so dass wir hier besonders aufmerksam sein müssen.“ Auch auf diese Unterschiede achtet die Brustschmerzeinheit.


Die Qualitätskriterien für eine zertifizierte Chest-Pain-Unit sind hoch: Die Behandlungsleitlinien legen genaue Zeitfenster fest und sehen eine Reihe von Untersuchungen vor. Im Falle eines Herzinfarktes geht es von der Notaufnahme in unmittelbar angrenzende Herzkatheterlabor: „ Wir haben verschiedene Möglichkeiten, das verengte Herzkranzgefäß wieder durchgängig zu machen“, so Prof. Pethig. Mit in seinem Team behandelt er etwa 300-400 Notfälle im Jahr.

 

 

Im Bild: Teamwork mit System: Prof. Dr. Pethig im Herzkatheter-Labor mit den Mitarbeiterinnen Britta Bothe (vorne) und Ute Rienhöfer, die die pflegerische Leitung innehat.

Gesundheitsverbund: Von Jung bis alt

Der Gesundheitsverbund aus St. Marien-Hospital und EVK hat auch in diesem Jahr eine gut besuchte Fortbildung für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte angeboten.

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Gesundheitsverbund thematisiert altersgerechte Medizin

Für die richtige Diagnose ist es nie zu früh, findet Rolf O. Fietz, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe am EVK, und eröffnete damit die Veranstaltung des Gesundheitsverbundes von EVK und St. Marien-Hospital für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte unter dem Oberthema „Von jung bis alt“.

An die 50 Teilnehmer folgten interessiert den weiteren Vorträgen von Dr. Siegfried Reinecke, Chefarzt der Geriatrie, Altersmedizin, Frührehabilitation und Diabetologie am St. Marien-Hospital, der spezielle Assessments zur Einschätzung älterer Patienten vorstellte, und Julia Seurig, die als Apothekerin  im St. Marien-Hospital über Medikation älterer und multimorbider Patienten berichtete.

Seit Dezember 2015 arbeiten EVK und St. Marien-Hospital im Gesundheitsverbund zusammen. Seitdem organisieren die Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Dirk Böcker (St. Marien-Hospital) und Prof. Dr. Wolfgang Kamin (EVK) jährlich Fortbildungen für Praxen in Hamm und Umgebung.

Neurologie des St. Marien-Hospitals ist zertifiziertes MS-Zentrum

Unsere Klinik für Neurologie ist jetzt auch ein zertifiziertes Multiple-Sklerose Zentrum. Sabine Schipper, Geschäftsführerin des Deutschen Multiplen Sklerose Verbandes, konnte die Urkunde überreichen.

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Jährlich wird bei mehr als 15.000 Menschen Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert. Sie leiden unter motorischen Störungen, Lähmungen, Kribbeln in den Beinen, Sehstörungen und einer Vielzahl weiterer Beschwerden, die erst nach umfangreicher Diagnostik sicher auf eine MS zurückgeführt werden können. „Menschen kommen mit akuten Beschwerden ins Krankenhaus, werden untersucht und müssen dann mit der Diagnose das Krankenhaus verlassen“, berichtet Prof. Dr. Marcus Müller, Chefarzt der Neurologie im St. Marien- Hospital Hamm. Das Problem: „Bis zum Termin beim niedergelassenen Neurologen vergeht wiederum lange und bange Wartezeit. Wer jetzt im Internet sucht oder Freunden erzählt, dass MS diagnostiziert wurde, wird zumeist mit dem Szenario eines zukünftigen Lebens im Rollstuhl konfrontiert.“  Doch mittlerweile sind die Therapiemöglichkeiten so weit fortgeschritten, dass das Leben auch mit MS meist über weite Strecken uneingeschränkt weitergehen kann – „mit vielleicht einer MRT-Untersuchung  im Jahr, die noch den Alltag unterbricht“, weiß Prof. Müller.

Um die Patienten optimal begleiten zu können, hat die Neurologie des St. Marien-Hospitals sich jetzt als MS-Zentrum zertifizieren lassen. Sabine Schipper, Geschäftsführerin des Deutschen Multiplen Sklerose Verbandes, konnte die Urkunde überreichen. Mit dabei war Jeannette Isensee, die als anerkannte MS-Nurse das Projekt im St. Marien-Hospital aufgebaut hat und weiterführt. „Die Menschen sind sehr froh, dass wir ihnen zuhören, sie ernst nehmen und ihnen mit sinnvollen Hilfen zur Seite stehen“, sagt sie. Denn in der MS-Ambulanz wird niemand mit der Diagnose allein gelassen, sondern sofort mit Anschlussoptionen und Therapieplänen begleitet. Das Angebot ersetzt nicht die niedergelassenen Neurologen, sondern ergänzt das bestehende ambulante Angebot.

Verbunden mit der leitliniengestützten Behandlung der Patienten ist auch eine weitere Erforschung der vielgesichtigen Krankheit, denn die Daten der Hammer Patienten gehen anonymisiert in die Forschung ein. Diese Datenpflege muss sehr genau geschehen, um später für andere Patienten mögliche Prognosen zu errechnen oder die Erfahrungen mit bestimmten Medikamenten und Therapien auch für andere Patienten zugänglich zu machen.

„Ohne Frau Isensee wäre das alles nicht in der Geschwindigkeit möglich gewesen“, so Prof.  Müller. Sie hat sich dem Thema voll und ganz gewidmet: „Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, die meist in Schüben verläuft. Das kann tückisch und belastend sein, deshalb ist eine gute Begleitung sehr wichtig – das treibt mich an!“

Etwa 120 Patienten mit MS kommen aktuell im Jahr zu Prof. Müller – Tendenz steigend. Die meisten Patienten sind bei der Diagnose in der 2. und 3. Lebensdekade: „Eine der häufigsten Fragen ist: Kann ich noch Kinder bekommen? Oder auch: Kann ich weiter arbeiten? Die Frage muss aber mittlerweile nicht mehr „ob“, sondern „wie“ heißen, und dabei helfen wir“, so Prof. Müller. „Wir können den Verlauf modifizieren und haben immer bessere Therapieoptionen. Deshalb lohnt der Einsatz!“

 

Sabine Schipper überreicht Jeanette Isensee und Prof. Dr. Marcus Müller das Zertifikat zur Bestätigung der guten Arbeit .