2021

Bündnis gegen Depression gegründet

Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Marc Herter ist das Regionale Bündnis gegen Depression gegründet worden.

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Vernetzte Zusammenarbeit soll Familien stärken

Hamm (lwl / SMH).

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Marc Herter ist das Hammer Bündnis gegen Depression nur wenige Wochen nach den ersten Vorgesprächen gegründet worden. Knapp zwanzig Stimmberechtigte haben in der letzten Woche  bei der Gründungsversammlung dieses regionalen Bündnisses aus ihren Reihen den Vorstand gewählt, der nun zunächst mit dem Aufbau des gemeinnützigen Vereins beauftragt ist. Bundesweit existieren etwa 85 vergleichbare regionale Bündnisse, die unter dem Dach der „Deutschen Stiftung Depressionshilfe“ organisiert sind.

Die Versammlung wählte den Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des St. Marien-Hospitals, Prof. Dr. Marcel Sieberer, zu ihrem Vorsitzenden und den Ärztlichen Direktor der LWL-Universitätsklinik Hamm, die zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gehört, Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann zu seinem Stellvertreter. Zum zweiten Stellvertreter wurde Berthold Schöpe gewählt. Er ist Fachbereichsleiter Soziale Dienste / Suchtberatungsstelle / Ambulante Suchttherapie bei der Caritas. Ferner wurden Dr. Astrid Schmidt, die stellvertretende Ärztliche Direktorin der LWL-Universitätsklinik Hamm und die Sozialpädagogin Monika Dirks von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Hamm in den Vorstand gewählt. Den Vorstand komplettiert als Schatzmeister Lars Knierbein, stellvertretender Leiter des Sozialdienstes Psychiatrie im St. Marien-Hospital Hamm.

Obwohl rein von Berufs-Fachleuten ins Leben gerufen, versteht sich der frisch gewählte Vorstand nur als Impulsgeber für Erkrankte und deren Familien und Freunde, die allesamt ebenfalls Fachleute für ihre jeweilige Situation sind. Das Bündnis will regional stärker über Depressionen aufklären, mit Aktionen auf die Situation Betroffener aufmerksam machen und frühzeitige Hilfsangebote von ganz unterschiedlichen Seiten vernetzen. Jede vierte Frau und jeder achte Mann erkrankt durchschnittlich im Laufe des Lebens an Depression. Fast immer sind auch Familie und Freunde von den Auswirkungen dieser oft unerkannten oder verschwiegenen Erkrankung mit betroffen. Mit gezielten Informationsangeboten trägt das Bündnis zur Aufklärung bei, kann beim Auffinden therapeutischer Angebote helfen und von Depression betroffene Menschen beraten. Schirmherr Oberbürgermeister Marc Herter zeigte sich von dem Motto „Familien stark gegen Depression“ überzeugt und begrüßte die Gründung des Hammer Bündnisses ausdrücklich.

Mitgliedsanträge können hier heruntergeladen werden. Der Beitrag für eine persönliche Mitgliedschaft beträgt 20 Euro im Jahr, ermäßigt 10 Euro, und auch durch Einzelspenden kann die gemeinnützige Arbeit des Bündnisses gegen Depression wirkungsvoll unterstützt werden

Feierliche Verbschiedung und Willkommen

Mit einer Feierstunde wurden die Chefärzte Priv.-Doz. Dr. Klaus Rieke, Neurologie, und Dr. Thomas Weber, Angiologie, in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurden ihre Nachfolger willkommen geheißen.

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Gute Grundlagen stetig weiter entwickeln

Verabschiedung der Chefärzte von Neurologie und Angiologie  / Einführung ihrer Nachfolger

 

Ohne seine Aufbauarbeit hätten viele Hammer ihre Schlaganfälle nicht überlebt: Priv. -Doz. Dr. Klaus Rieke hat am St. Marien-Hospital die Schlaganfall-Station Stroke Unit aufgebaut. Ein Vierteljahrhundert lang stand der 64-Jährige als Chefarzt der Klinik für Neurologie vor und war 15 Jahre lang auch Ärztlicher Direktor des gesamten Krankenhauses. Jetzt trat er in den Ruhestand und wurde zusammen mit seinem Chefarzt-Kollegen Dr. Thomas Weber mit einer feierlichen Verabschiedung im Kurhaus vor über 100 geladenen Gästen geehrt. Dr. Thomas Weber war federführend dabei, als sein Fachbereich für Angiologie im April 2016 im Rahmen des Gesundheitsverbundes mit ihm und weiteren Kräften aus dem Evangelischen Krankenhaus im St. Marien-Hospital zur Klinik für Angiologie konzentriert wurde. Der 66-Jährige leitete seitdem die neu entstandene Klinik. Insgesamt war er 15 Jahre als Chefarzt tätig, davon zehn im EVK. Die Kooperation von EVK und St. Marien-Hospital führte zu einem höheren Spezialisierungsgrad der beiden Krankenhäuser und hat sich für die Stadt Hamm bewährt.

Der Festakt für Kollegen, Freunde, Familien und Wegbegleiter der verdienten Mediziner war gleichzeitig das Willkommen für ihre beiden Nachfolger, die ihre Dienste bereits angetreten haben. Seit 1. Juli 2021 leitet Prof. Dr. Marcus Müller die Klinik für Neurologie. Der 50-jährige ist von der Uniklinik Bonn nach Hamm gekommen. In enger Zusammenarbeit mit Priv.-Doz. Dr. Rieke hat er schon an der Planung der im Bau befindlichen neuen Stroke Unit mitgearbeitet, so dass der Übergang gleitend war. Thomas Goroncy ist seit 1. Oktober 2021 neuer Chefarzt der Angiologie. Der 57-Jährige war leitender Arzt für Angiologie am Klinikum Dortmund und hat vor ein paar Tagen eine zusätzliche Facharztausbildung für Hämostaseologie, also die Lehre von der Blutgerinnung, abgeschlossen. Er wird weiterhin eng mit der Klinik für Gefäßchirurgie des St. Marien-Hospitals zusammenarbeiten.

Auf der Grundlage der bisherigen Arbeit der Kliniken wird durch die neuen Chefärzte der interdisziplinäre Austausch zwischen den verschiedenen Fachrichtungen weiter verstärkt. Viele Krankheiten vor allem des höheren Lebensalters betreffen die Kardiologie, die Neurologie, die Gefäßchirurgie und die Angiologie gleichzeitig.  Dieser Ansatz kann mit der Expertise der neuen Chefärzte optimal weiter verfolgt werden, so dass auch in Zukunft die Versorgung der Hammer Bürger mit den entsprechenden Krankheitsbildern wohnortnah und damit schnell erreichbar sichergestellt ist. Der Festakt im Kurhaus war für alle auch eine Möglichkeit, einen Blick auf den bisherigen Stand der Weiterentwicklung der Stadt Hamm zu einem Gesundheitsstandort für die Region zu werfen. Nach diesem kurzen Innehalten wird der Ausbau des St. Marien-Hospitals weitergeführt und soll zum Jahreswechsel mit der Eröffnung der neuen Stroke Unit einen weiteren Meilenstein erreichen.

Offener Brief an die Hammer Bürger

Die Hammer Akut-Krankenhäuser richten einen Appell an die Hammer, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen.

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Freitag, 01.10.2021

Öffentlicher Brief an die Hammer Bürgerinnen und Bürger

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

18 Monate Corona-Pandemie liegen hinter uns. Eine herausfordernde und belastende Zeit für uns alle. Die Sommermonate haben uns in vielen Bereichen wieder „Normalität“ gebracht: Reisen, Familientreffen, gemeinsame Aktivitäten mit Freunden. Vieles davon wurde wieder möglich, da wir uns und unsere Mitmenschen durch Vorsichtsmaßnamen und die Corona-Schutzimpfung wirksam vor einer Ansteckung und einem schweren Krankheitsverlauf schützen können.

Doch die Pandemie ist noch nicht bekämpft, das Virus weiterhin da. Jeden Tag stecken sich in Deutschland Menschen an und erkranken. Neun von zehn dieser Patienten sind nicht gegen das Coronavirus geimpft. Zudem sind vermehrt junge Erwachsene und Kinder betroffen.

Wir, die Hammer Akut- Krankenhäuser, beobachten die Entwicklung einer möglichen nächsten Coronawelle mit großer Sorge. Wir haben ausreichend Kapazitäten, um Covid-19 Patienten bestmöglich zu versorgen. Wir sind besser ausgerüstet und erfahrener im Umgang mit dem Virus als zu Beginn der Pandemie. Doch haben wir in den letzten Monaten auch erleben müssen, wie unberechenbar Corona ist: Dass auch gesunde Menschen jeden Alters schwer erkranken und viele Wochen auf der Intensivstation verbringen. Wir haben schmerzlich lernen müssen, dass wir nicht allen Corona-Patienten helfen können. Wir haben mitgefühlt in Situationen, in denen Angehörige nicht von sterbenden Patienten Abschied nehmen konnten und keine Umarmungen zugelassen werden durften, obwohl sie so dringend nötig waren. Auch in unserem privaten Umfeld haben wir wie Sie persönliche Schicksale erlebt, die durch die Pandemie verursacht wurden: Einsamkeit, Isolation, Überforderung, Existenz-Ängste.

Lassen Sie uns deshalb gemeinsam alles tun, um die Infektionsketten zu unterbrechen und diejenigen zu schützen, die sich nicht vollständig selbst schützen können: Unsere Kinder, die Kranken und Schwachen und diejenigen, die sich durch ihre Arbeit tagtäglich einer größeren Gefahr für eine Ansteckung aussetzen.

Wir haben das große Glück, ein wirksames Mittel zu haben, um die Pandemie einzudämmen: Die Corona-Schutzimpfung.

Sollten Sie noch nicht geimpft sein, appellieren wir dringend an Sie, sich impfen zu lassen. Falls Sie Fragen oder Unsicherheit in Bezug auf die Impfung haben, informieren Sie sich bei Ihrem Arzt und sprechen Sie mit Freunden und Bekannten, die bereits geimpft wurden.

Wir möchten allen Bürgerinnen und Bürgern danken, die in den vergangenen Monaten einen großen Zusammenhalt beim Kampf gegen die Pandemie gezeigt haben, notwendige Vorsichtsmaßnahmen beachtet und so Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen übernommen haben. Überzeugen Sie andere Menschen in ihrem Umfeld, es Ihnen gleich zu tun und teilen Sie diesen Aufruf.

 

Stellvertretend für die Hammer Akut-Krankenhäuser:

Guido Severin

Geschäftsführer

Thomas Tiemann

Geschäftsführer

Thorsten Keuschen

Geschäftsführer

 

 

 

Prof. Dr. med. Wolfgang Kamin

Ärztlicher Direktor

Prof. Dr. med. Dirk Böcker

Ärztlicher Direktor

Dr. med. Rainer Löb

Ärztlicher Direktor

 

 

 

Petra Frankenberg

Jörg Beschorner

Jens Alberti

Pflegedirektorin

Pflegedirektor

Pflegedirektor

 

 

 

Ev. Krankenhaus

St. Marien-Hospital

St. Barbara-Klinik Hamm GmbH

 

Pressekontakt:

Ev. Krankenhaus Hamm:
Susanne Grobosch, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 02381-589-1247,
susanne.grobosch(at)valeo-kliniken.de

St. Marien-Hospital Hamm
Bettina Otte, Unternehmenskommunikation, 02381-181002, bettina.otte(at)marienhospital-hamm.de

St. Barbara-Klinik Hamm GmbH
Alexandra Janiel, Klinikkommunikation, 02381- 6811184, ajaniel(at)barbaraklinik.de

Neuer Chefarzt Neurologie

Prof. Dr. med. Marcus Müller ist unser neuer Chefarzt in der Klinik für Neurologie.

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Hamm als Behandlungsort stärken


Neuer Chefarzt in der Klinik für Neurologie
Neue Stroke Unit im Bau

Prof. Dr. Marcus Müller ist seit 1. Juli 2021 neuer Chefarzt der Klinik für Neurologie am St. Marien-Hospital Hamm. Er tritt die Nachfolge von Priv.-Doz. Dr. Klaus Rieke an, der die einzige neurologische Klinik in Hamm 25 Jahre lang kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Prof. Dr. Müller hat bislang als Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Bonn gearbeitet, wo er seit einem Jahr zudem eine Professur innehat.

In der neurologischen Klinik des St. Marien-Hospitals werden pro Jahr über 2000 Patientinnen und Patienten mit teils lebensbedrohlichen Erkrankungen behandelt. Prof. Müllers erste Neuerung ist der Um- und Ausbau der Schlaganfall-Station Stroke Unit, die gleichzeitig auch mit einer Aufstockung der Betten von sechs auf acht verbunden ist. Das Gesamtvolumen der Investitionen beträgt 700.000 Euro. Die Bauarbeiten haben schon begonnen und wurden von Priv.-Doz. Dr. Rieke und Prof. Dr. Müller gemeinsam geplant. „Es gab eine wirklich partnerschaftliche Übergabe, was mir den Start natürlich sehr erleichtert.“ Pandemiebedingt steht die Feier zur Verabschiedung von Dr. Rieke und zur Einführung von Prof. Müller noch aus. 

Die Zusammenarbeit mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie von Chefarzt dr. Sebastian Zimmer wird Prof. Müller weiter verstärken. „Wir können durch die Thrombektomie rund um die Uhr schwere Schlaganfälle verhindern, wenn das Blutgerinnsel rechtzeitig mechanisch mit einem Katheter entfernt wird. Die Folgen eines Schlaganfalls können so minimiert werden“, betont er die Wichtigkeit der Kooperation. „Das bietet eine enorme Verbesserung der Schlaganfallversorgung für die Hammer Bürger und die Region, denn beim Schlaganfall muss die Behandlung schnell erfolgen: Time is brain!“

Besonderes Augenmerk legt Prof. Müller auch auf die Neuroimmunologie, die sich mit Entzündungserkrankungen des Nervensystems und ihren Auswirkungen beschäftigt. Bei diesen Erkrankungen greift das Immunsystem das eigene Nervensystem an. „Hier ist zum Beispiel die Multiple Sklerose einzuordnen, und es gibt noch eine Vielzahl weiterer Krankheitsbilder, die am St. Marien-Hospital auf hohem Niveau kompetent behandelt werden sollen“, so Prof. Müller. „Sie verursachen unterschiedliche neurologische Symptome wie epileptische Anfälle und Lähmungen, sind häufig komplex in der Diagnostik und werden daher nicht immer sofort erkannt. Häufig dauert es Monate oder gar Jahre bis zur Diagnosestellung, was zu bleibenden Einschränkungen führen kann und unbedingt verhindert werden soll.“

„Ich möchte im St. Marien-Hospital die Behandlungsmöglichkeiten in der Akuttherapie neuroimmunologischer Erkrankungen ausbauen“, sagt Prof. Müller. Dazu gehören neben Behandlungen mit therapeutischen Antikörpern auch die Plasmapherese. „Hier werden ohne Verzögerung schwere Krankheitsverläufe bei Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose vor Ort optimal behandelt.“ Auch die intensivmedizinische Behandlung von neurologischen Patienten wird erweitert, so dass schwersterkrankte neurologische Patienten konsequent vor Ort behandelt werden können. „Wir haben sehr viele Möglichkeiten auch hier in Hamm und ich freue mich darauf, die neurologische Versorgung der Stadt und der Region in den kommenden Jahren stetig zu verbessern.“

 

Bündnis gegen Depression

Depression ist eine Volkskrankheit - mit der Gründung eines lokalen Bündnisses gegen Depression wollen die LWL-Klinik und das St. Marien.-Hospital in Hamm bessere Bedingungen für Betroffene und ihre Angehörigen schaffen.

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Familien stark machen gegen Depression


Vernetzte Zusammenarbeit: Gründung eines Hammer Bündnisses gegen Depression in Vorbereitung

Im Schnitt jede vierte Frau und jeder achte Mann erkrankt im Laufe des Lebens an einer Depression – in ganz Deutschland, und auch in Hamm. Insbesondere in der Coronazeit ist die Nachfrage nach Behandlungsmöglichkeiten enorm gestiegen – das bestätigen die knapp 30 Hammer Fachleute aus den Bereichen Sozialarbeit, Kirche, Verwaltung und Medizin, die sich in der Versorgung depressiv erkrankter Menschen engagieren. Sie sind der Einladung von Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann und Prof. Dr. Marcel Sieberer zu einem Gedankenaustausch gefolgt, die in der Gründung eines lokalen „Hammer Bündnisses gegen Depression“ münden soll.


Der Ärztliche Direktor der LWL-Universitätsklinik Hamm, die zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gehört, und der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des St. Marien-Hospitals setzen als Ziel des Regionalen Bündnisses, die Zusammenarbeit derer zu stärken, die von ganz unterschiedlichen Seiten Hilfen für Menschen mit Depression anbieten können.


Therapeutische Angebote in der Region
„Gemeinsam mit der Erwachsenenpsychiatrie am St. Marien-Hospital und weiteren lokalen Akteuren möchten wir in den kommenden Wochen ein Regionales Bündnis gegen Depression in Hamm ins Leben rufen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann. Ähnliche Bündnisse gibt es heute in mehr als 85 Regionen und Städten in Deutschland. Ziel ist es, betroffenen Kinder, Jugendlichen und Er-wachsenen sowie deren Angehörigen den Zugang zu therapeutischen Angeboten in der Region zu erleichtern.

Depressionen wirken sich meist auf die ganze Familie aus
Das Deutsche Bündnis gegen Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe engagiert sich seit Jahren erfolgreich dabei, in der Bevölkerung über Depressionen aufzuklären, die Versorgung de-pressiv erkrankter Menschen zu verbessern und Suiziden vorzubeugen.
„Mit einem Hammer Bündnis möchten wir Teil dieser erfolgreichen Arbeit werden. Unsere Ziele sind dabei eine bessere Unterstützung und Versorgung von Menschen, die von Depressionen betroffen sind. Durch Aufklärungskampagnen und Schulungen, regionale Aktionen, lebendige Ar-beitskreise, Kooperationen und Unterstützung der Selbsthilfe möchten wir uns zum Thema Depres-sion an Betroffene, Angehörige, Experten und Interessierte wenden“, erklärt Prof. Dr. Marcel Sieberer.
Dabei soll als besonderes Merkmal eines Hammer Bündnisses gegen Depression der Blick auf betroffene Familiensysteme ein ganzheitlicher, generationenübergreifender Ansatz betont werden. „Depressionen wirken sich meist auf die ganze Familie aus und zwar unabhängig davon, welches Familienmitglied unmittelbar betroffen ist. Unter dem Motto "Familien stark gegen Depression" wollen wir dabei direkt oder indirekt betroffene Menschen jedes Lebensalters erreichen“, so Holtmann weiter.


Fachleute nur Impulsgeber für Betroffene und Angehörige
Die Verantwortlichen sehen sich dabei als Impulsgeber: Nicht nur Fachleute, sondern auch Be-troffene und deren Angehörige sollen die Arbeit aktiv mitgestalten. „So ein Bündnis ist überfällig für eine Stadt wie Hamm – Oberbürgermeister Marc Herter hat schon zugesagt, die Schirmherrschaft für das Bündnis zu übernehmen“, so Prof. Sieberer. Die Netzwerkarbeit ist bereits durch den ergiebigen Gedankenaustausch gestärkt worden. Die tatsächliche Gründung des Bündnisses als gemeinnütziger Verein in Hamm ist noch für dieses Jahr vorgesehen.


Bild: Machen sich stark für die Gründung eines Regionalen Hammer Bündnisses gegen Depression: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Marcel Sieberer, Chefarzt an der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am St. Marien-Hospital und Prof. Dr. Martin Holtmann, Ärztlicher Direktor der LWL-Universitätsklinik Hamm.

Alpakas helfen Suchterkrankten

Tiergestützte Therapie in einer stationären Entgiftung - unsere Klinik für Psychiatrie geht neue Wege: mit Alpakas!

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Mit Alpakas durch die Börde

Die Tür des Kleinbusses öffnet sich und eine Gruppe von Männern und Frauen strömt fröhlich in die kühle Morgenluft der Soester Bördelandschaft. So stellt man es sich nicht vor, wenn man gerade in einer psychiatrischen Klinik einen stationären Entzug macht. Die Patientinnen und Patienten mit zum Teil mehreren so genannten „stoffgebundenen“ Abhängigkeiten wie Alkohol und Rauschgiften nehmen heute an einer besonderen Therapie teil: Sie wandern mit Alpakas.

Einzigartiges Angebot

„Tiergestützte Therapie ist in einzelnen Reha-Kliniken ein eingeführtes Mittel, für eine Akutklinik wie unsere ist sie nach meiner Kenntnis einzigartig“, sagt Dr. Stefan Romberg, Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am St. Marien Hospital Hamm. „Alpakas als Therapietiere haben mit ihrer ruhigen, unaufdringlichen Art und ihren lustigen Frisuren direkt einen Sympathiebonus. Anders als etwa bei Hunden hat keiner schlechte Vorerfahrungen mit Alpakas und niemand hat Angst vor ihnen.“ Schon schauen die ersten Tiere über die Hecke des „Sternschnuppenhofs“ in Welver auf die Gruppe. Es wird gelacht.

Echtes Glück statt Rausch

„Wenn man Suchterkrankten das Suchtmittel nimmt, entsteht eine sehr große Lücke“, erläutert Dr. Romberg. Soll der Entzug Erfolg haben, muss die Lücke gefüllt werden. Positive Erfahrungen, Achtsamkeit, sinnvolle Beschäftigung und kleine Erfolgserlebnisse sind geeignet, anstelle des zerstörerischen Rausches glückliche Gefühle auszulösen. Die Teilnehmer der Therapie haben zum Teil jahrzehntelang Drogen in den Mittelpunkt ihres Lebens gestellt. Sie haben wirklich große Lücken zu füllen, wenn die körperliche Abhängigkeit überwunden ist.

Der Sternschnuppenhof wird von einem Ehepaar mit sozialpädagogischem Background geführt. „Hinter diesem Tor betretet ihr eine andere Welt“, sagt Hofherr Martin. Tatsächlich strahlt schon der uralte Gebäudebestand mit vielen Details und wenig harten Kanten etwas Märchenhaftes aus. Ein roter Kater und ein paar Hühner begrüßen die Gäste, 50 Tiere in 11 Arten leben hier. Martin führt sehr ausführlich in das Leben der Alpakas ein – wo sie herkommen, was sie fressen, wie ihr Sozialverhalten ist. Die auf dem Hof versammelten Tiere haben zum Teil schwierige Lebensgeschichten – die Gruppe hört aufmerksam zu und fühlt mit. „Tiere leiden oft still“, sagt Martin. Einige nicken.

„Viele unserer Patienten haben ein Problem, das richtige Verhältnis von Nähe und Abgrenzung zu finden“, sagt Dr. Romberg. Die eher distanzierten Alpakas sind da ideal: Nie würden sie die Menschen bedrängen oder angreifen. Umgekehrt möchten sie respektiert und nicht einfach ungefragt angefasst werden. Martin erläutert genau, mit welchen Gesten und Geräuschen Alpakas ankündigen, dass sie sich ärgern. Werden die Warnungen ignoriert, spucken sie, was immer sie in ihrem Magen-und Rachenraum zur Verfügung haben. „Sie zielen auf die Augen, und sie treffen!“ Die Gruppe ist beeindruckt. Da sie aber die Warnungen verstehen würden, ist keiner in Gefahr, diese Erfahrung zu machen. Wer noch nicht direkt das Tier berühren möchte, kann erstmal ihre Wolle anfassen, die Martin in einem Beutel gesammelt hat. „Alpakas sind Nutztiere“, erläutert er. In der Natur gibt es nichts umsonst.

Entspannung ist wichtig

Jetzt geht es ans Verteilen der Tiere. „Heinz“ ist ein weißer Hengst, der Chef der Gruppe. „Bilbo“, das ist eher ein Träumer. „Chubaka“ ist ein Wächter, aber in der Rangordnung der Letzte. „Emil“ und „Casper“ laufen gerne vorneweg. „Frodo“ ist der Jüngste, man kann ihn leicht führen.  Jeder darf sich ein Tier aussuchen, die Herkunft der Namen wird in der Gruppe besprochen, schnell hat jede und jeder ein passendes Tier. Während Martin die Halfter anlegt, lässt er noch einfließen, dass die Tiere ganz entspannt sind, wenn die Menschen am anderen Ende der Leine es auch sind.  „Wir hatte hier mal Influencer, die wollten immer nur Fotos machen“, erzählt Martin. Der Erfolgsdruck für das ideale Bild hat die Tiere nervös gemacht. „Wenn sie sich hinlegen, geht nichts mehr.“

Der Spaziergang beginnt. Schnell ist klar: Kein Problem, das klappt, die Tiere kommen brav mit. Es geht über Feldwege durch ein Naturschutzgebiet. Von Zeit zu Zeit gibt es Rast an Klee- oder Brennnesselfeldern. „Dürfen sie die Brennesseln fressen?“ sorgt sich ein Patient. Jeder schaut auf sein Tier, wohin es tritt, was es fressen möchte, wohin die Ohren sich beim Lauschen drehen. „Ist das Unterwürfigkeit? Er dreht die Ohren so nach hinten, das ist doch vielleicht Angst, oder?“ fragt eine Patientin. „Nein, er lauscht nur nach hinten“, sagt Martin, und die Frau ist beruhigt. Sie hat drei Jahrzehnte Drogenerfahrung, schnupfte und rauchte Heroin, kennt Morphium, halluzigene Drogen und natürlich Alkohol. Zum Teil enge Freunde sind gestorben, ihr Partner sogar in der Öffentlichkeit, vor dem Bahnhof. Sie selbst habe in ihren 20ern ein Informatikstudium begonnen, lange habe ihre Familie gar nichts von ihrem Drogenkonsum gewusst. Bedenkt man all diese Erfahrungen, sei sie noch ziemlich gesund. Es macht also Sinn, von den Drogen abzulassen. Während des Spaziergangs fotografiert sie die Tiere und tauscht Sprachnachrichten mit Freunden aus. „Sie sagen, Alpaka steht mir gut!“ lacht sie.

Die Runde endet an der Alpakaweide. Zwischendurch hat es geregnet, aber das hat nicht gestört. Alle sind entspannt. Dr. Romberg muss auf die Zeit hinweisen, in der Klinik wartet das Mittagessen. Die Gruppe ist komplett entschleunigt, bedankt sich bei Martin, man schlendert zum Bus zurück. Dieser Vormittag ist gut bewältigt worden, es sind die kleinen Schritte, die zählen. Vor manchem liegt noch ein ganzer Berg.

Änderung der Verkehrsführung

Die Stadt Hamm hat den stadteinwärts gelegenen Teil der Südstraße dauerhaft gesperrt, nur am Vormittag sind Ausnahmen für Lieferungen gestattet. Die Vorfahrt vor die Klinik in der Nassauerstraße ist daher nur noch über die Sternstraße möglich.

 

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Die Stadt Hamm hat den stadteinwärts gelegenen Teil der Südstraße dauerhaft gesperrt, nur am Vormittag sind Ausnahmen für Lieferungen gestattet. Die Vorfahrt vor die Klinik in der Nassauerstraße ist daher nur noch über die Sternstraße möglich: Hier wurden Poller entfernt, so dass die Zufahrt zum Beispiel für Gehbehinderte problemlos möglich ist.

Die Stadt will damit die "Meile" in der Südstraße für Gastronomie, Fußgänger und Radfahrer attraktiver machen. Die Zufahrt für Lieferanten des Krankenhauses ist weiterhin von der Südstraße und von Ostenwall her möglich. Bitte achten Sie hier besonders auf die anderen Verkehrsteilnehmer, die sich erst an die Sperrung ihres gewohnten Weges gewöhnen müssen und möglicherweise abrupt bremsen oder wenden.

 

Der erste Tag der Sperrung wurde durch die Vertreter der Stadt, Anlieger der Südstraße (in der Mitte Thomas Tiemann, Geschäftsführer unseres Hauses) und die Presse begleitet.

Neue Gamma-Kamera für Nuklearmedizin

Farbige Einblicke in Herz und Hirn bitet die neue Gamma-Kamera im MVZ Nuklearmedizin. Die Untersuchungen an Herz, Skelett oder Gehirn werden so schneller und genauer. 4500 Patienten werden hier im Jahr untersucht.

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Farbige Einblicke in Herz und Hirn


Für das neue Gerät musste sogar eine Geschossdecke verstärkt werden: Die Gammakamera des Nuklearmedizinischen Versorgungszentrums (NUK MVZ) im St. Marien-Hospital hat neben ihrer enormen Leistungsfähigkeit eben auch ein enormes Gewicht von 3,5 t.


Seit 2003 tat ein Vorgängermodell mit 2,2 t Gewicht seinen Dienst in der Nuklearmedizin. Es funktioniert zwar noch, die Bildqualität und Auflösung der technisch neuesten Kamerageneration sind jedoch so viel besser, dass ein Austausch an der Zeit war. „Außerdem ist die neue Kamera auch sehr viel schneller als die alte“, ergänzt Dr. Berthold Piotrowski, Chefarzt der Nuklearmedizin im St. Marien-Hospital. Eine Myocard-Szintigraphie, also die Untersuchung des Herzens mit radioaktiven Isotopen, dauert nur noch sechs statt zuvor 22 Minuten. „Herzpatienten müssen während der Untersuchung mit hinter dem Kopf verschränkten Armen liegen – das ist für herzkranke Menschen eine anstrengende Haltung“, erläutert die MTA Silke Schröer. Sie und das Team untersuchen etwa 4500 Patienten an zwei Kameras im Jahr auf Entzündungen, inaktive Gewebestrukturen oder Tumoren.   


Bei der Szintigraphie werden den Patienten kurzlebige radioaktiv markierte Teilchen (Radionuklide) injiziert. Die Teilchen reichern sich in bestimmten Gewebestrukturen an und senden Gamma-Strahlung aus. Die Gammakamera nimmt wie ein Scanner die Strahlung auf und macht das Gewebe sichtbar. Je nach Intensität der Strahlung wird die Körperregion farbig dargestellt, blau für geringe und rot für hohe Intensität. So kann das Organ abgebildet und in seiner Aktivität eingeschätzt werden. Das Verfahren wird im St. Marien-Hospital vor allem für Herz- und Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. „Außerdem kann die Durchblutung des Gehirns etwa bei Parkinson oder Demenz eingeschätzt werden, Lungenembolien werden sichtbar und Metastasen am Skelett werden lokalisiert“, sagt die Leitende MTA der Nuklearmedizin Gisela Volkmer. Zur Untersuchung kommen sowohl Patienten des St. Marien-Hospitals als auch Patienten jeden Alters, die von Fachärzten an das MVZ überwiesen werden.


Das neue Gerät ist auch deshalb schneller, weil es viele Tätigkeiten automatisch erledigt. Abhängig von der Untersuchung müssen die Kollimatoren, die den Strahlengang ausrichten, vor den Messköpfen platziert werden. Bislang war dazu eine mechanische Roll-Hebe-Vorrichtung nötig, denn die Kollimatoren wiegen zwischen 150 und 450 Kilogramm. Jetzt werden sie vom Gerät selbst gewechselt – eine Erleichterung für das NUK-Team. Mehrere Tage lang werden die Kolleginnen und Kollegen in das neue Gerät eingewiesen, um alle Funktionen optimal abrufen zu können. Dann profitieren die Patienten von noch detailgetreueren Bildern, mit denen genaue Diagnosen getroffen werden können.   




Wo hier noch die Kollegin liegt, werden schon in dieser Woche Patienten untersucht: Das Team der Nuklearmedizin um Chefarzt Dr. Berthold Piotrowski (hinten rechts) wurde umfassend über die Möglichkeiten der neuen Kamera informiert.  

Rechtzeitig in die Klinik

Die Krankenhäuser der Stadt stellen gemeinsam fest, dass in den letzten Monaten der Pandemie eine deutliche
Zurückhaltung der Bürgerinnen und Bürger besteht, die Krankenhäuser für eine stationäre Behandlung
aufzusuchen.

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Rechtzeitig ins Krankenhaus,...

...Ihrer Gesundheit zuliebe!

Die Krankenhäuser der Stadt stellen gemeinsam fest, dass in den letzten  Monaten der Pandemie eine deutliche
Zurückhaltung der Bürgerinnen und Bürger besteht, die Krankenhäuser für eine stationäre Behandlung
aufzusuchen. Was auf den ersten Blick nachvollziehbar ist, führt in der Folge jedoch häufig zu erheblichen gesundheitlichen Problemen.

„Bitte nehmen Sie die medizinische Hilfe der Krankenhäuser ohne Vorbehalte in Anspruch“, appelliert der Oberbürgermeister Marc Herter vor diesem Hintergrund gemeinsam mit den Vertretern der Hammer Krankenhäuser an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hamm.


Die Krankenhäuser nehmen inzwischen Patienten auf, die weit fortgeschrittene Krebserkrankungen, verschleppte Schlaganfälle, zu spät therapierte Herzerkrankungen oder geriatrische Erkrankungen aufweisen. Auch in der Kinder- und Jugendmedizin sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist erkennbar, dass notwendige stationäre Therapien
lange Zeit seitens der Patienten vermieden wurden und sich auch diese Patientengruppen mit chronisch fixierten
Gesundheitsstörungen vorstellen, die vermeidbar gewesen wären.


„Die Beobachtungen der Krankenhausärzte besorgen uns sehr“, so der Oberbürgermeister weiter. Mit dem Rückgang der Corona-Fallzahlen in den Krankenhäusern nähern sich die Häuser in diesen Wochen wieder dem Normalbetrieb, in dem auch sukzessive beispielsweise die Besuchsregelungen wieder deutlich gelockert werden können. Die Gefahr
von Ansteckungen in den Krankenhäusern ist durch umfassende Hygienemaßnahmen minimiert, bestätigen
auch die ärztlichen Direktoren aller Krankenhäuser in Hamm.

Oft sind aufgrund der vermiedenen stationären Aufenthalte anschließend die Therapiemöglichkeiten medizinisch stark eingeschränkt, was zu deutlichen gesundheitlichen Einschränkungen und Spätfolgen für die Patienten führt. Vieles davon wäre vermeidbar, sind sich die Mediziner einig.

Jagd nach Masken - unser Einkauf während der Pandemie

Während der Pandemie gab es große medizinisch-pflegerische Aufgaben zu bewältigen - und auch jede Menge andere. Zum Beispiel: Unsere Einkaufs-Abteilung!

 

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Auf der Jagd nach Masken


Der Einkauf im St. Marien-Hospital während der Pandemie

„Das waren schlaflose Nächte“, beschreibt Nils Storp, Leiter der Wirtschaftsabteilung im St. Marien-Hospital, die Zeit der Pandemie. Er und sein Team sind unter anderem für den Einkauf zuständig und versorgen das Krankenhaus mit 527 Betten mit Material aller Art. Hygienische Standardprodukte wie OP-Masken, FFP2-Masken, Handschuhe, Schutzkittel und Visiere mussten auf einmal in deutlich größeren Mengen zusätzlich beschafft werden und wurden gleichzeitig überall knapp. „Ab März 2020 war es oft so, dass wir Bestellungen losschickten und oft nicht mal mehr eine Rückmeldung bekamen“, sagt Ann-Kathrin Ramm. Die Lieferanten konnten die vielen Bestellungen nicht mehr bearbeiten. „Trotzdem haben wir die benötigten Waren immer beschaffen können.“

Preise explodierten mit dem Bedarf
Los ging es mit den Masken: In kürzester Zeit stiegen die Preise von Cent-Beträgen auf mehrere Euro. „Und wir brauchten zeitweise 6500 FFP2-Masken pro Woche!“. Unabhängig vom Preis mussten sie einfach vorhanden sein, um den Krankenhausbetrieb aufrechterhalten zu können. „Wir haben bei der unsicheren Versorgungslage unsere Ziele in Sachen Materialvorhalte mehr als verdoppelt“, sagt Storp. Es kam vor, dass sehnlich erwartete Waren tagelang im Zoll hängenblieben: „Für solche Fälle mussten wir vorsorgen.“

Während der 2. Welle schloss eine Produktionsstätte für Schutzhandschuhe in Malaysia: „Auf einmal gab es nur noch Handschuhe in Größe s, und sie kosteten 5 Mal so viel.“ Und jeder Tag brachte neue Covid-Patienten, die versorgt werden mussten.

Helden, Jäger und Sammler
Einkäuferin Jutta Mühlenkamp ist ein besonderer Coup gelungen: Durch private Herstellerkontakte nach China konnte sie große Mengen zertifizierter Masken beschaffen, „schneller und günstiger als die Bundesregierung – Frau Mühlenkamp ist die Maskenheldin!“, lacht Storp.
Die Visiere zum zusätzlichen Spitzschutz wurden zu Beginn selbst hergestellt. Bei der Materialbeschaffung war Kreativität gefragt: Gummiband, wie es sonst in Sportartikeln zum Einsatz kommt, stammte auch aus Privatbeständen. Für Plexifolie ging es in die Bau- und Raiffeisenmärkte. Auf der Suche nach Infrarot-Fieberthermometern wurde das Internet durchkämmt. Zu Beginn wurden auch Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff beim Arbeitsschutz Rhein-Ruhr gekauft und gegen eine günstige Pauschale aufbereitet – 6000 Stück insgesamt. „Der Tag bestand aus Telefonieren und Recherche“, sagt Michael Küpper. „Die üblichen Abläufe von Produktanfrage, Prüfung eines Musters, Preisverhandlung und Bestellung waren teilweise außer Kraft.“ Nie verzichtet wurde auf Zertifikate, aber die Verkaufsgespräche mit den Firmen fanden per Videoschalte statt – Kinderlachen und Einblicke ins häusliche Idyll des Homeoffice inklusive.

Unterstützung durch die Hammer
Hilfreich waren die Spenden, die von Beginn an im Krankenhaus abgegeben wurden. Ann-Kathrin Ramm hat sie oft entgegen genommen: „Privatleute, öffentliche Institutionen, die ihre Vorsorgebestände an Hygieneartikeln auflösten, und Firmen haben uns unterstützt, indem sie Visiere und Masken vorbeibrachten. Es gab auch Obst und Süßwaren oder Kaffee. Das hat uns sehr gefreut!“
„Am Ende können wir sagen, dass wir keine Engpässe hatten – nicht bei Handschuhen und Masken, nicht bei Schläuchen und Filtern für die Beatmung“, fasst Storp zusammen. Für den Zusammenhalt im Team hat die Krise Vorteile gebracht. „Wir führen die tägliche Teamsitzung am Morgen fort – das hat sich bewährt“, so Küpper.

Haben die Notzeiten überbrückt: (v.l.n.r.) Michael Küpper, Jutta Mühlenkamp, Ann-Kathrin Ramm, Nils Storp und Michael Bock.