Januar 2023

Spende an das Bündnis gegen Depression

Mit einer Spende von 1000 Euro unterstützt die Deutsche Post das Hammer Bündnis gegen Depression. Am Samstag, 21. Februar 2023, können Sie sich im Kurhaus Bad Hamm ab 17 Uhr über Hilfen bei Depression informieren.

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1000 Euro für das Hammer Bündnis gegen Depression

 

1000 Euro spendet die Deutsche Post dem Hammer Bündnis gegen Depression und unterstützt  damit die Aufklärungs- und Entstigmatisierungs-Arbeit des 2021 neu gegründeten regionalen Vereins.

„Depression ist eine Erkrankung, die immer auch die Familien der unmittelbar erkrankten Menschen mit betrifft. Deshalb möchten wir das Thema nicht nur für Erkrankte, sondern auch für Angehörige und andere Beteiligte aus der Tabuzone holen“, erläutert Prof. Dr. Marcel Sieberer, Vorsitzender des Vereins und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am St. Marien-Hospital. Oberbürgermeister Marc Herter hat das lokale Bündnis, das von Beginn an unter seiner Schirmherrschaft steht, der Deutschen Post für eine Spende vorgeschlagen: „Hamm möchte perspektivisch die familienfreundlichste Stadt Deutschlands werden – und zwar für Familien in allen Lebenslagen“, betont er.

Systemischer Ansatz

Der systemische Ansatz des Hammer Bündnisses war auch für die Spender von Belang: „Wir vergeben unsere Spenden sehr gezielt“, sagt Dirk Leibner, Niederlassungsleiter im Vertrieb Post &Paket. „Jeder kann erkranken, und die Betroffenen müssen dann wissen, dass und wo sie Hilfe bekommen können“, ergänzt Post-Vertriebsmanagerin Petra Afflerbach. Der Konzern setzt mit Aktionen wie z.B. dem „Global Volunteer Day“, bei dem Mitarbeitende in gemeinnützigen Projekten Hilfe leisten, auf Mitverantwortung – in internationalen Projekten und regional wie hier in Hamm. 

Im ersten Jahr seines Bestehens hat das Hammer Bündnis gegen Depression als eines von bundesweit 85 weiteren ähnlichen Bündnissen vor allem in der „Woche der seelischen  Gesundheit“ im Herbst mit seiner niederschwelligen Aufklärungsarbeit begonnen. Ein themenbezogener Kinoabend, eine Lesung und Infostände unter anderem auch auf einem Metall-Konzert haben den Hammern das Thema an Orten nahegebracht, wo Betroffene vielleicht nicht vermutet werden. „Depression begleitet Menschen überall hin. Depressive Menschen sind nicht allein und sie sollen ermutigt werden, sich Hilfe zu holen“, sagt Prof. Sieberer. Wo Ärzte früher gelegentlich dezent „Rückenschmerzen“ auf der Krankschreibung  angegeben haben, steht dort heute die korrekte Diagnose: „Es gibt mittlerweile weniger Somatisierung dieser psychischen Erkrankung, die meistens gut behandelbar ist“, sagt Prof. Sieberer. „Wir brauchen mehr Lobbyarbeit“, ergänzt Lars Knierbein, Sozialpädagoge in der psychiatrischen Klinik und Schatzmeister des Vereins: „Depression ist ebenso eine  normale Erkrankung wie etwa ein gebrochener Fuß und man sollte deshalb offen damit umgehen.“

Suizide vermeiden

Die Spende bedeutet für den Verein „Rückenwind – nicht nur, weil wir damit unsere Bündnisarbeit finanzieren können, sondern ganz klar auch ideell“, betont Prof. Sieberer. Mittlerweile haben sich knapp 40 Einzelpersonen und 10 Institutionen dem Verein angeschlossen. „Man muss für jedes regionale Bündnis eine eigene Prägung und Ansprache finden“, so Prof. Sieberer. Dass Depression behandelbar ist, zeigt sich für ihn auch in der allgemein rückläufigen Quote von Suiziden, die seit den 1990er Jahren in Deutschland und diesem Trend folgend auch in Hamm erfreulich zurückgegangen sind. „Die Menschen werden aufmerksamer für das Thema und sprechen offen darüber, das ist wichtig.“

Informationen für Interessierte

Am kommenden Samstag, 21. Januar 2023, wird das Bündnis einen weiteren Kontaktpunkt anbieten: Bei der „Oriental Tea Time“ um 17 Uhr im Kurhaus Bad Hamm wird ein Infostand mit Ansprechpartnern und Infomaterial präsent sein. Für das orientalische Tanzevent gibt es Karten unter https://www.bianca-stuecker.com/oriental-tea-time/.

 

 

 

BU (v.l.n.r.) Schirrmherr Oberbürgermeister Marc Herter und Bündnisvorsitzender Prof. Dr. Marcel Sieberer mit Schatzmeister Lars Knierbein nehmen von Dirk Leibner, Niederlassungsleiter der Vertrieb Post &Paket, und der Vertriebsmanagerin Petra Afflerbach den symbolischen Scheck entgegen.

Gesundheitsverbund unter dem Dach der Johanniter

Die beiden Hammer Akutkrankenhäuser EVK und St. Marien-Hospital wollen vorbehaltlich der kartellrechtlichen Zustimmung zukünftig gemeinsam unter dem Dach der Johanniter GmbH arbeiten.

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Gesundheitsverbund Hamm unter dem Dach der Johanniter

Hamm, 10. Januar 2023 –
Die beiden Hammer Akutkrankenhäuser Ev. Krankenhaus (EVK) und St. Marien-Hospital wollen in Zukunft gemeinsam unter dem Dach der Johanniter GmbH mit Sitz in Berlin arbeiten. Die Träger der beiden Krankenhäuser, die Valeo-Kliniken GmbH und die Kath. St. Paulus Gesellschaft, haben noch vor Weihnachten entsprechende Verträge unterzeichnet. Um den Erwerb wirksam werden zu lassen, sind nun noch einige Bedingungen zu erfüllen, u.a. die kartellrechtlichen Genehmigungen.

Demnach wird die Johanniter GmbH 67 Prozent der Anteile an den Valeo-Kliniken halten, die übrigen 33 Prozent verbleiben beim – auch aktuellen – Mitgesellschafter Ev. Krankenhaus Lippstadt Förder-Stiftung. Die Kirchenkreise Hamm und Münster, die Ev. Kirchengemeinde Hamm und der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. scheiden als Gesellschafter aus, werden aber weiterhin in den jeweiligen Kuratorien die Möglichkeit der Mitgestaltung haben.

Zur Johanniter GmbH als Teil des evangelischen Johanniterordens mit rund 17.000 Mitarbeitenden gehören bundesweit 18 Krankenhäuser, Fach- und Rehabilitationskliniken, mehrere Medizinische Versorgungszentren (MVZ), mehr als 90 Seniorenhäuser sowie drei Hospize. Ein Schwerpunkt der Johanniter GmbH liegt in Nordrhein-Westfalen.

Zur Valeo-Kliniken GmbH zählen neben dem Ev. Krankenhaus Hamm (EVK) das Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau sowie das Ev. Krankenhaus Lippstadt, verschiedene ambulante medizinische und therapeutische Einrichtungen sowie zwei Servicegesellschaften. Insgesamt sind etwa 2.700 Mitarbeitende für Valeo tätig.

Im St. Marien-Hospital Hamm engagieren sich ca. 1.400 Mitarbeitende für ihre Patientinnen und Patienten. Damit wären, vorbehaltlich der ausstehenden Genehmigungen, mehr als 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Johanniter GmbH tätig.

Das EVK Hamm und das St. Marien-Hospital Hamm arbeiten bereits seit 2015 eng zusammen. Der gemeinsame Gesundheitsverbund regelt die medizinischen Kompetenzbereiche unter den beiden Krankenhäusern, sodass leistungsfähigere, größere Klinikabteilungen spezialisierte Diagnostik und hochwertige Therapien durchführen können.

Diese jahrelang erprobte Kooperation soll nun in einem Zusammenschluss münden: „Wir haben erlebt, dass die gegenseitigen Konsultationen schon eine sehr gute Behandlungsqualität sicherstellen. Die Zusammenarbeit hat uns auch gut durch die Corona-Pandemie gebracht“, sagt Thomas Tiemann, Geschäftsführer des St. Marien-Hospitals. „Weitergehende Investitionen erfordern jetzt eine verbindlichere Zusammenarbeit“, erklärt Michael Wermker, Vorstand der Valeo-Kliniken GmbH.

Ziel der Akteure ist es, die Handlungsspielräume eines großen überregionalen Verbundes zu nutzen und gleichzeitig die Stärken der lokalen Netzwerke in Westfalen weiter zu fördern und zu intensivieren. So können gezielt sinnvolle Versorgungsketten für die Patientinnen und Patienten auf- und ausgebaut werden.

„In diesem Sinne strebt die Johanniter GmbH mit allen Beteiligten eine partnerschaftliche Zusammenarbeit an. Wir haben dafür gute Voraussetzungen vorgefunden. Die christlich geprägten Einrichtungen fügen sich mit ihren Leitbildern gut in unser Unternehmen ein, das sich - mit dem Fokus, kranken und alten Menschen zu dienen - auf die 900-jährige Tradition des Johanniterordens gründet“, sagen Frank Böker, Vorsitzender der Geschäftsführung der Johanniter GmbH und Matthias Becker, Geschäftsführer der Johanniter GmbH.

„Die vom Land geforderte Wirtschaftlichkeit wird durch die Vorteile eines großen, überregionalen Verbundes erreicht. Wir streben eine qualitativ hochwertige Medizin zum Besten der Patientinnen und Patienten an“, ergänzt Dr. Ulrich Sorgenfrei, Geschäftsführer des EVK Hamm.

Die kirchlichen Gesellschafter aus Hamm und Münster geben ihre Anteile mit einem guten Gefühl ab:

„Wir sind dankbar, dass wir ein evangelisches Haus in der Region behalten. Dafür haben wir uns in den vergangenen Monaten mit vereinten Kräften eingesetzt. Mit den Johannitern haben wir einen sehr erfahrenen und leitungsstarken Partner gefunden. Das gibt uns guten Grund zu der Hoffnung, dass unser EVK Hamm insgesamt von dieser Entwicklung profitieren wird“, so Superintendentin Kerstin Goldbeck vom Kirchenkreis Hamm.

Nach der notariellen Beurkundung: (v. l. n. r. )  Frank Böker (Vorsitzender der Geschäftsführung Johanniter GmbH), Klaus Bathen, Geschäftsführer der Kath. St. Paulus GmbH, Matthias Becker (Geschäftsführer Johanniter GmbH)  Foto: Andreas Schoelzel

 

unten:
Pressekonferenz unter der Leitung von Thomas van Zütphen: Klaus Bathen (GF Kath.St. Paulus GmbH), Franz Fliß (GF EVK Lippstadt), Michael Wermker (Vorstand Valeo Kliniken), Thomas Tiemann (GF St. Marien-Hospital) und Dr. Ulrich Sorgenfrei (GF EVK Hamm).